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DOI: 10.1055/s-0038-1639298
Verbesserung der Öffentlichen Gesundheit durch ein besseres Verständnis der Epidemiologie Nagetier-übertragener Krankheiten
Publication History
Publication Date:
11 April 2018 (online)
Hintergrund:
Seit dem 1. Juli 2017 forscht der Verbund „RoBoPub“ zur Epidemiologie von Hantaviren und Leptospiren. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen in Maßnahmen des öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) einfließen. „RoBoPub“ steht für „Strengthening Public Health by understanding the epidemiology of rodent borne diseases“. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Nationalen Forschungsnetzes zoonotische Infektionskrankheiten gefördert.
Methodik:
Das RoBoPub-Verbundvorhaben beinhaltet sechs Arbeitsschwerpunkte, die sich in Bezug auf Hantaviren und Leptospiren integrativ mit den verschiedenen Seiten der Schnittstellen zwischen Umwelt, Reservoirwirt, Erreger und Mensch beschäftigen. Ziel des Konsortiums ist es, Wissen über die Erreger selbst, ihre Verbreitung, Wirtsassoziation, Stabilität und Übertragung zu generieren. Darüber hinaus werden Faktoren der als Wirt dienenden Nagetierspezies, wie deren Populationsschwankungen und zugrunde liegende Umwelt- und Klimaparameter, betrachtet. Schließlich werden Faktoren untersucht, die die Übertragung auf den Menschen beeinflussen, sowie die Möglichkeiten zur Prävention. Für beide Pathogene soll die Prävention durch die Erarbeitung von detaillierten Risikokarten, Frühwarnmodulen, Managementstrategien und Gesundheitsempfehlungen verbessert werden. Im Sinne der Primärprävention wird angestrebt, das Risikobewusstsein der Allgemeinbevölkerung und insbesondere der Risikogruppen zu erhöhen, und im Sinne der Sekundärprävention soll die Sensibilisierung der behandelnden Ärzte verstärkt werden.
Translation in den ÖGD: Diverse Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass die Translation der Ergebnisse des Forschungsverbundes in den ÖGD erfolgreich wird. Zunächst sind das Niedersächsische Landesgesundheitsamt, das Landeszentrum Gesundheit NRW (als assoziierter Partner) und das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit am Projektverbund beteiligt. Ein kompletter Arbeitsschwerpunkt des Verbundes ist dem Transfer von Erkenntnissen in den ÖGD gewidmet. Es sind mindestens drei Workshops vorgesehen, bei denen Vertreter des ÖGD mit den Forschern zusammentreffen und Input zur Entwicklung der Instrumente geben. Weiterhin sind Fokusgruppendiskussionen unter ÖGD-Beteiligung geplant.
Fazit:
Der Forschungsverbund bietet eine Chance, neue Erkenntnisse zu Hantaviren und Leptospiren zu gewinnen und dadurch die primäre und sekundäre Prävention zu verbessern. Die im Verbund geplanten innovativen Präventions- und Informationskonzepte könnten eine Vorbildfunktion für die Prävention weiterer zoonotischer Infektionskrankheiten haben.