Gesundheitswesen 2018; 80(04): 381
DOI: 10.1055/s-0038-1639199
VORTRÄGE
GBE und Prävention
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

„Fit im Park“ – Das Dresdner Modellprojekt zur Förderung der körperlichen Aktivität

P Looks
1   Gesundheitsamt Dresden, Beauftragte WHO-Projekt Gesunde Städte, Dresden, Germany
,
E Schulze
2   Gesundheitsamt Dresden, Gesundheitsförderung/Prävention, Dresden, Germany
,
F Trautmann
2   Gesundheitsamt Dresden, Gesundheitsförderung/Prävention, Dresden, Germany
,
J Heimann
3   Gesundheitsamt Dresden, Amtsleiter Dresden, Germany
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
11 April 2018 (online)

 

Hintergrund:

Als Mitglied im WHO-Neztwerk „Gesunde Städte“ hat Dresden sich Bewegungsförderung zur Reduzierung nicht-übertragbarer Krankheiten insbesondere bei vulnerablen Gruppen zum Ziel gesetzt. „Fit im Park“ als eine Maßnahme bettet sich in eine gesamtstädtische Strategie zur Förderung der körperlichen Aktivität ein, die zum einen auf der Sportentwicklungsplanung basiert und zum anderen auf dem Aktionsplan für gesundes und aktives Altern der Landeshauptstadt Dresden. Das Projekt „Fit im Park“ gibt es so erstmalig im Freistaat Sachsen. Es ist direkt am WHO-Büro „Gesunde Städte“ der Landeshauptstadt Dresden angebunden, da hier vor allem die gesundheitsfördernden Aspekte der Bewegung im Vordergrund stehen.

Vorgehen:

Das Modellvorhaben fand in zwei Sommermonaten 2017 unter Federführung der Landeshauptstadt Dresden in Kooperation mit dem Stadtsportbund Dresden e.V. sowie mit der IKK classic und der Bundezentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) statt. „Fit im Park“ steht für eine vielfältige Mischung von kostenfreien Sportkursen auf verschiedenen Flächen in Dresden. Es wurden wöchentlich 11 verschiedene Angebote unterbreitet, wie zum Beispiel das Trainieren mit Smovey-Ringen, mit dem Multi-Elastiband oder auch Kurse wie Dance Fitness und Body Workout. Die Trainingseinheiten führten ausgebildete Trainer von in der Landeshauptstadt Dresden etablierten Sportvereinen durch. Somit wurde eine fachlich hohe Qualität des Angebotes sichergestellt.

Partizipation und Empowerment:

In Vorbereitung wurde ein Steuerkreis ins Leben gerufen, um neben den geschäftsbereichsübergreifenden Organisationsstrukturen innerhalb der Stadtverwaltung und den beteiligten Sportvereinen auch die Sichtweise der Bürgerinnen und Bürger bereits in der Planungsphase einzubeziehen. Kernaussagen für die Konzeption des Projektes waren: Förderung von Wohlbefinden und Freude an der Bewegung, Abgrenzung zum Sport als Leistungsfaktor, Spaß an der Bewegung im Freien sowie das Treffen von Bekannten und Gleichgesinnten, um gemeinsam aktiv zu sein. Die Angebote waren zeitlich so abzustimmen, dass auch Berufstätige nach der Arbeit teilhaben konnten. Eine Anmeldung war nicht notwendig.

Ergebnisse:

Die formative und summative Begleitevaluation zeigt, dass durch die wohnortnahen Angebote vor allem auch Zielgruppen erreicht werden, die bislang eher sportlich nicht aktiv waren. Mehr als 1000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen wurden gezählt. Zudem werden verschiedene Altersgruppen angesprochen. Die durchweg positiven Rückmeldungen bestätigen, dass sich der Ansatz bewährt. Die niedrigschwelligen Angebote wecken die Lust auf Bewegung und zwar auch noch nach Ende des Modellprojektes. Viele der Teilnehmer und Teilnehmerinnen haben die Absicht, die Kurse in Vereinen weiterzuführen.

Fazit:

Das Modellprojekt kann als Erfolg gewertet werden. Nun gilt es, dies in vorhandene Strukturen zu überführen. Grundlage bildet hierzu die sektorenübergreifende Arbeit im Beirat „Gesunde Städte“.