Bei der Planung eines therapeutischen Versuches bei den chronisch rheumatischen Erkrankungen
bestimmt die voraussichtliche Wirkung des Medikamentes oder des Heilverfahrens, das
geprüft werden soll, sowohl die Auswahl der Kranken als auch die für seine Prüfung
geeigneten Methoden und die “Wahl der Beurteilungsmerkmale.
Zur Prüfung dürfen nur sorgfältig abgegrenzte Krankheitsbilder in geeigneten Krankheitsstadien
herangezogen werden. Sie sollen nicht nur in der Ausprägung der Symptome, sondern
auch in der Prognose des Krankheitsverlaufs vergleichbar sein.
Krankheitsstadien mit starkem Wechsel der Krankheitserscheinungen müssen in Kollektiven
geprüft werden, deren Zusammensetzung nicht durch willkürliche Auswahl bestimmt sein
darf. Auch bei chronisch sich längere Zeit hinziehenden Krankheitsbildern kann man
zur Ausschaltung von Remissionen oder Spontanbesserungen auf den Gruppenvergleich
nicht verzichten. Er muß aber durch eine kritische kasuistische Bearbeitung jedes
Krankheitsbildes ergänzt werden.
Die Kriterien einer therapeutischen Wirkung müssen so gewählt werden, daß sie die
Symptome, die durch das Heilmittel verändert werden, möglichst gut zahlenmäßig erfassen.
Sie müssen so häufig notiert werden, daß der Verlauf der Prüfung in allen Phasen kontrolliert
werden kann.
Nur wenn die Beurteilungsmerkmafe das rheumatische Krankheitsgeschehen und seinen
Verlauf unter der Einwirkung des zu prüfenden Heilverfahrens richtig und vollständig
erfassen, ist das Ergebnis der Prüfung stichhaltig.
In the planning of a therapeutic trial in chronic rheumatic disorders the presumable
effect of the drug or the procedure that is to be investigated determines the choice
of the appropriate patients, the methods that are suitable for the test and the selection
of the characteristics on which they are to be judged.
For therapeutic trials only carefully defined disease patterns in suitable stages
of evolution should be taken into consideration. They should be comparable not only
in their symptomatology but also in their prognosis.
Disease stages with unsteady manifestations must be tested in groups that closely
resemble each other. Also in the investigation of chronic stages, because of remissions
or spontaneous improvement, group comparisons cannot be avoided, but here this method
should be completed by a critical casuistry of the clinical manifestations.
The criteria for a therapeutic action must be so chosen that, as far as possible,
the symptoms that are changed by the drug are expressible in numerical quantities.
They must also be so frequently quoted that the course of the test can be checked
in all its phases.
Only when the characteristics on which the rheumatic disorder is to be judged and
its course under the influence of the agent to be tested are correctly and completely
comprehended, is the result of the investigation sufficiently sound.