Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(03): 293
DOI: 10.1055/s-0038-1635229
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Patientinnenzufriedenheit nach Mammakarzinomoperationen

C Leser
1   Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, MUW
2   Comprehensive Cancer Center, MUW
,
Y Tan
1   Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, MUW
2   Comprehensive Cancer Center, MUW
,
R Zeillinger
1   Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, MUW
2   Comprehensive Cancer Center, MUW
,
F Fitzal
2   Comprehensive Cancer Center, MUW
3   Abteilung für Chirurgie, MUW
,
J Lehrner
4   Abteilung für Neurologie, MUW
,
D König
5   Abteilung für Chirurgie, MUW
,
C Singer
1   Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, MUW
2   Comprehensive Cancer Center, MUW
,
D Gschwantler-Kaulich
1   Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, MUW
2   Comprehensive Cancer Center, MUW
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
21 March 2018 (online)

 

Fragestellung:

Ziel dieser Arbeit war es, herauszufinden, inwieweit die chirurgische Therapie des Mammakarzinoms die subjektiv empfundene Zufriedenheit mit dem kosmetischen Ergebnis betroffener Patientinnen beeinträchtigt und sich auf ihre Lebensqualität auswirkt.

Material und Methodik:

Einundsechzig Patientinnen (mittleres Alter 59 Jahre) wurden vor der Operation in diese prospektive Studie eingeschlossen. Die Datenerhebung, für die die Patientinnen die EORTC-QLQ-C-30-Fragebögen mit dem brustkrebsspezifischen Modul BR 23, einer zusätzlichen, an der Universität München konzipierten Frage, sowie den FBK R 23 von Herschbach ausfüllten, erfolgte an vier Zeitpunkten vor und nach dem Eingriff. Zu jedem dieser Zeitpunkte wurden zudem die Brüste der Patientinnen fotografiert und die Form und Proportion anhand der Fotos mit dem Breast Analyzing Tool (BAT) bestimmt.

Zusätzlich wurden die Resultate von einem verantwortlichen Chirurgen sowie einem unabhängigen Brustspezialisten mittels Harris Scale bewertet.

Ergebnisse:

Das 12-monatige Follow-up betrug 71%; chirurgische Komplikationen waren in 8,2% der Fälle zu verzeichnen. Die Brustasymmetrie war zum Zeitpunkt der Krankenhausentlassung am höchsten, die Lebensqualität (QoL) wurde am schlechtesten eingeschätzt. Beide Werte normalisierten sich im Laufe der folgenden 12 Monate. Chirurgen bewerteten das chirurgische Ergebnis signifikant besser als der unabhängige Brustspezialist (p ≤ 0,001). Zudem waren ältere Patientinnen zum Zeitpunkt der Krankenhausentlassung signifikant weniger zufrieden mit dem kosmetischen Ergebnis (p = 0,024).

Diskussion und Schlussfolgerung:

Obwohl die Lebensqualität von Brustkrebspatientinnen nach der Diagnosestellung signifikant beeinträchtigt ist, ist dieser Effekt nicht von Dauer. Dies geht einher mit einer hohen Zufriedenheit mit dem kosmetischen Ergebnis, was in Bezug auf die Brustsymmetrie auch unabhängig verifiziert werden konnte. Die vorliegende Arbeit bestätigt damit den guten Standard der chirurgischen Therapie des Mammakarzinoms und liefert weitere Belege für die Annahme, dass die psychosoziale Belastung durch die Diagnose und Therapie mittelfristig abnimmt oder gar verschwindet.