Zusammenfassung
Unter Herzrhythmusstörungen werden zu schnelle, zu lang-same oder unregelmäßige Herzaktionen
zusammengefasst. Die Störungen können prinzipiell überall im komplexen Erregungsbildungs-
und Leitungssystem des Herzens auftreten. Bei Kindern entstehen Herzrhythmusstörungen
meistens in den Vorhöfen. Tachykarde Rhythmusstörungen bei pädiatrischen Patienten
zeigen meistens einen schmalen QRS-Komplex und sind nicht lebensbedrohlich, aber auch
Tachykardien mit breitem QRS-Komplex, die maligne sein können, kommen bei Kindern
vor. Daher sind die systematische Analyse des Oberflächen-EKGs, insbesondere die Beurteilung
der Lage der P-Welle, relativ zum QRSKomplex und die Morphologie der P-Welle für die
Differenzialdiagnose von entscheidender Bedeutung. Neben der Standard-(12-Kanal)-EKG-Aufzeichnung
hat das LangzeitEKG über 24 Stunden eine zentrale Bedeutung für die Detektion und
Beurteilung von Arrhythmien. Häufig finden sich Herzrhythmusstörungen bei ansonsten
gesunden Kindern, seltener im Zusammenhang mit einer organischen Herzerkrankung oder
nach Herzoperationen. Sie führen jedoch besonders bei Vorliegen einer kardialen Grunderkrankung
zu relevanten Beeinträchtigungen des Kreislaufs. In diesem ersten Teil der Arbeit
sollen häufige und seltene tachykarde Rhythmusstörungen, die in der kinderärztlichen
Praxis vorkommen, systematisch und anhand von Beispielen dargestellt werden.
Summary
Disturbances of cardiac rhythm and conduction can lead to inappropriately fast, slow
or irregular heart rates as compared to age-matched healthy children. Many arrhythmias
occur in apparently healthy individuals but may also be recognized in association
with other forms of heart disease such as myocarditis, cardiomyopathies, congenital
heart disease or post cardiac surgery. The underlying sources for arrhythmias can
occur anywhere along the conduction system of the heart. Tachyarrhythmias in children
mostly have their origin in the atria or depend on accessory atrioventricular pathways
resulting in mostly benign narrow QRS complex tachycardias; however, potentially malignant
wide QRS complex tachycardias may also occur in pediatric patients. In order to differentiate
tachycardias by means of the surface electrocardiogram, p-wave morphology and location
in relation to the QRS complex are crucial factors. Analysis of surface 12-lead EKG
together with 24-hours holter monitoring allows the correct identification of arrhythmias
in almost all cases.
This first part of this systematic overview highlights the various types of common
and uncommon tachyarrhythmias on the basis of examples from pediatric practice.
Schlüsselwörter
Herzrhythmusstörungen - Tachyarrhythmien - Elektrokardiographie
Keywords
Cardiac arrhythmias - tachycardia - electrocardiography