Nuklearmedizin 1995; 34(02): 71-75
DOI: 10.1055/s-0038-1629862
Original Article
Schattauer GmbH

Anreicherung von DL-3-123I-Jod-α-Methyltyrosin in Hirntumorrezidiven

DL-3-123I-Iodo-α-Methyltyrosine Uptake in Brain Tumor Recurrences
Bianca Guth-Tougelidis
1   Aus der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Essen und der ‘Neurochirurgischen Universitätsklinik Kiel, FRG
,
St. Müller
1   Aus der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Essen und der ‘Neurochirurgischen Universitätsklinik Kiel, FRG
,
M. M. Mehdorn
1   Aus der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Essen und der ‘Neurochirurgischen Universitätsklinik Kiel, FRG
,
E. J. Knust
1   Aus der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Essen und der ‘Neurochirurgischen Universitätsklinik Kiel, FRG
,
K. Dutschka
1   Aus der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Essen und der ‘Neurochirurgischen Universitätsklinik Kiel, FRG
,
Chr. Reiners
1   Aus der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Essen und der ‘Neurochirurgischen Universitätsklinik Kiel, FRG
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Eingegangen: 16. Juni 1994

in revidierter Form: 30. November 1994

Publikationsdatum:
05. Februar 2018 (online)

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Zusammenfassung

DL-3-123l-Jod-α-Methyltyrosin (123I-JMT) ist ein Radiopharmakon, dessen Anreicherung in Hirntumoren mit SPECT nachweisbar ist. 20 Untersuchungen mit 123I-JMT-SPECT wurden an 16 Patienten nach neurochirurgischen Operationen von Hirntumoren durchgeführt (Tumorlokalisation des Primärtumors aus CT/NMR-Bildern). Die Auswertung in ROI-Technik (Tumor/restliche Schicht) erfaßte die Tumor/Nichttumor-Verhältnisse (T/NT). In 17 Fällen lag ein Rezidiv- oder Resttumor vor. 14/17 waren durch erhöhten Uptake (T/NT 1,43-2,25) nachweisbar. Die Ergebnisse wurden mit CT und/oder NMR-Bildern verglichen und am weiteren Verlauf oder durch Rezidiv-Operationen (6/14) validiert. Alle 3 tumorfreien Patienten (Nachbeobachtungszeit 6-24 Monate) hatten einen negativen Scan; dies wurde durch CT- und NMR-Befunde bestätigt. Mit der 123l-JMT-Szinti-graphie steht eine CT und NMR ergänzende nuklearmedizinische Methode zur Verfügung. Sie sollte bei unklaren neuroradiologischen oder klinischen Befunden durchgeführt werden und kann dazu beitragen, daß die Diagnose eines Rezidivs früher gestellt und eine entsprechende Therapie eingeleitet wird.

Summary

DL-3-123l-iodo-α-methyltyrosine (123I-IMT) is a radiopharmacon which concentrates in brain tumors and can be employed in SPECT. We performed 20 studies in 16 patients after neurosurgery for malignant brain tumors (localization of the primary tumor by CT/MRI). Tumor/non-tumor ratios (T/NT) were calculated in ROI-technique. In 17 cases there was a recurrence or tumor remnant. 14/17 were detectable by increased uptake (T/NT 1.43-2.25). The scans were correlated with CT/MRI studies and validated by biopsy (6/14) or follow-up. All 3 patients without recurrence (neuroradiological follow-up over 6-24 months) had a negative scan. 123I-IMT scintigraphy provides complementary information to CT and MRI. In equivocal neuroradiological or clinical cases it may be valuable in the detection of tumor recurrences and allows an earlier onset of therapy.