Nervenheilkunde 2009; 28(08): 514-517
DOI: 10.1055/s-0038-1628672
Suchterkrankungen
Schattauer GmbH

Die Bedeutung der Selbstwirksamkeit für Therapie und Prognose der Alkoholabhängigkeit

The significance of self-efficacy for therapy and prognosis in alcohol dependency
C. Zingg
1   Privatklinik Meiringen Schweiz
,
M. Soyka
1   Privatklinik Meiringen Schweiz
2   Psychiatrische Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität München
› Author Affiliations
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Publication History

Eingegangen am: 04 November 2008

angenommen am: 28 January 2009

Publication Date:
24 January 2018 (online)

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Zusammenfassung

Ziel

Es wird ein Überblick über neuere Forschungsbefunde zum Konzept der Selbstwirksamkeit und ihrer Bedeutung für Therapie und Prognose der Alkoholabhängigkeit gegeben.

Material und Methoden

Neuere Arbeiten, welche die Selbstwirksamkeit im Verlauf einer Behandlung sowie katamnestisch in Zusammenhang mit dem Behandlungserfolg untersuchen, werden vorgestellt.

Ergebnisse

In fast allen Untersuchungen konnte die Selbstwirksamkeit, trotz teilweise erheblicher methodischer Unterschiede, als eigenständiger und starker Prädiktor für die Aufrechterhaltung einer längerfristigen Abstinenz identifiziert werden. Studienresultate deuten bei später abstinenten Alkoholabhängigen mehrheitlich auf eine Verbesserung der Selbstwirksamkeit während der Behandlung hin.

Schlussfolgerungen

Zukünftige Forschung zur Selbstwirksamkeit sollte sich der Frage nach der Variablenausprägung, das heißt, der Höhe der Selbstwirksamkeit, in Zusammenhang mit dem Behandlungserfolg widmen, wobei der Schweregrad der Alkoholabhängigkeit und kognitive Faktoren berücksichtigt werden sollten.

Summary

Objective

An overview of recent study results concerning self-efficacy and its significance for therapy and prognosis in alcohol dependency is given.

Material and methods

Research methods and results of newer studies about the change of self-efficacy during treatment and after and its impact on treatment outcome are presented.

Results

In most studies self-efficacy could be identified as a strong and independent predictor for long-term abstinence, although there are great differences concerning research methods. An average score in self-efficacy seems to be most favourable for treatment success. Later abstinent alcoholics have a greater improvement in selfefficacy during treatment.

Conclusions

Future research should examine the differences in self-efficacy levels and its impact on treatment outcome, considering the severity of alcohol dependency and cognitive factors, too.