Zusammenfassung
Wir berichten den Fall eines 55-Jährigen, an einer generalisierten Angststörung leidenden Patienten, bei welchem unter Venlafaxin hypertensive Blutdruckwerte, eine starke Agitiertheit und ein verstärkter Tremor auftraten. In den Untersuchungen fanden sich massiv erhöhte Venlafaxinserumspiegel sowie Katecholaminabbauprodukte im 24-Stunden-Urin. In einer genetischen Untersuchung konnte ein hierfür ursächlicher CYP2D6-Polymorphismus gefunden werden. Für den starken Anstieg der Katecholaminabbauprodukte nahmen wir einen direkten Einfluss von Venlafaxin auf eine periphere Katecholaminausschüttung an. Nach einem Wechsel auf eine SSRI-Medikation blieb die generalisierte Angststörung remittiert, eine erneute Katecholaminerhöhung oder andere unerwünschte Nebenwirkungen traten nicht wieder auf.
Summary
We report a case of a 55-year-old patient with a diagnosis of generalized anxiety disorder, suffering from hypertensive blood pressure, tremor and agitation induced by venlafaxine. Seriously increased venlafaxine serum levels and urinary catecholamine catabolites could be detected. A genetic analysis revealed a CYP2D6 polymorphism. We propose a direct influence of venlafaxine on peripheral catecholamine release. After changing to a SSRI-medication anxiety disorder remained remitted. An increased catecholamine release as well as further side effects did not reappear.
Schlüsselwörter
Venlafaxin - CYP2D6 Polymorphismus - periphere Katecholaminerhöhung
Keywords
Venlafaxine - CYP2D6 polymorphism - peripheral catecholamine release