Zusammenfassung
Zentrales Merkmal der gegenwärtigen Diskussion um die Sterbehilfe ist ihre mangelnde sprachliche und inhaltliche Differenzierung. Da werden die Argumentationsebenen gewechselt. Da werden die grundsätzlichen Unterschiede zwischen der Erleichterung des Sterbens und der Tötung von Kranken einfach weggewischt. Da werden Vorurteile gegenüber der Intensivmedizin gepflegt. Da wird immer wieder – vor allem für Demenzkranke – kaum verklausuliert, die „aktive Sterbehilfe” gefordert – die Tötung der Kranken. Die ständige Wiederholung der Forderung nach dem „Verbot der Sterbehilfe” in Medien, Talkshows und politischen Debatten ist geeignet, Millionen sterbenskranke Menschen in Angst zu versetzen; in Angst darüber, dass ihnen am Ende die menschlich gebotene Hilfe beim Sterben versagt bleibt.
Summary
The present German debate on legally regulating assisted suicide is impeded by an undifferentiated use of the term „Sterbehilfe” for assisted suicide and euthanasia as well as in respect to medical help for relieving the sufferings of people who die. The author suggests a clearer terminology in order to avoid misunderstandings.
Schlüsselwörter
Sterbehilfe - assistierter Suizid - Euthanasie
Keywords
Helping the dying - assessed suicide - euthanasia