Nervenheilkunde 2004; 23(07): 400-405
DOI: 10.1055/s-0038-1626400
Original- und Übersichtsarbeiten - Original and Review Articles
Schattauer GmbH

Telemedizin in der Schlaganfallversorgung

Telemedicine in stroke care
R. Handschu
1   Neurologische Klinik
2   Interdisziplinäres Neurozentrum/Augenklinik
,
M. Scibor
2   Interdisziplinäres Neurozentrum/Augenklinik
,
M. Dütsch
1   Neurologische Klinik
,
A. Ropohl
2   Interdisziplinäres Neurozentrum/Augenklinik
3   Psychiatrische Klinik
,
G. Michelson
2   Interdisziplinäres Neurozentrum/Augenklinik
,
P. Kolominsky-Rabas
1   Neurologische Klinik
,
B. Tomandl
4   Abteilung für Neuroradiologie der Universität Erlangen-Nürnberg
,
C. M. Nückel
5   Klinik für Neurologie, Klinikum Nürnberg-Süd
,
D. F. Erbguth
5   Klinik für Neurologie, Klinikum Nürnberg-Süd
,
E. B. Neundörfer
1   Neurologische Klinik
,
F. J. G Heckmann
1   Neurologische Klinik
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Publication Date:
23 January 2018 (online)

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Zusammenfassung

Mit den technischen Potenzialen der Telemedizin ergeben sich neue Möglichkeiten für alle Bereiche der Schlaganfallversorgung, von der Prävention über die Akuttherapie bis zur Sekundärprophylaxe. »Telehomecare« und Screening-Untersuchungen z.B. des Augenhintergrundes können helfen, Risikofaktoren zu erkennen und besser zu kontrollieren. Telemedizinische Anwendungen wurden bereits zur Rehabilitation von Aufmerksamkeits-und Sprachstörungen sowie motorischen Defiziten erfolgreich eingesetzt. In der Akutversorgung kann Telemedizin dazu beitragen, Expertise aus Schlaganfallzentren zum Patienten vor Ort zu bringen. Verschiedene Arbeiten zeigten, dass neben der Übermittlung von Bilddaten (CT/MRT) auch eine klinische Fernuntersuchung durch audiovisuelle Systeme möglich ist und verlässliche Ergebnisse liefert. Dadurch sind erste Projekte in der Routine entstanden. Aus den USA und Deutschland liegen inzwischen erste Studiendaten vor. Vor allem in Bayern haben sich Pilotprojekte für telemedizinisch gestützte Netzwerke in der Akuttherapie des Schlaganfalls (TESS, TEMPIS, STENO) entwickelt.

Technische Probleme, wie eine begrenzte Leitungskapazität, und Anforderungen der Datensicherheit schränken derzeit eine breite Anwendung der Telemedizin ein. Weiterhin bedürfen Fragen der Finanzierung und der rechtlichen Rahmenbedingungen einer sicheren Regelung. Trotzdem wird ein zunehmender Einsatz dieser Technologien zu erwarten sein.

Summary

Telemedicine technology provides new offers for all fields of stroke care such as prevention, acute stroke therapy and rehabilitation. Telehomecare and screeningprograms may support detection and control of risk factors. In acute stroke management telemedicine will help to bring expertise from stroke centers out to patients in local institutions. Various studies have shown that besides transfer of imaging data (CT/MRI) a clinical examination is possible and reliable via audiovisual devices. This was the basis for first projects in clinical routine. First results have been published from USA and Germany. Especially in Bavaria a number of pilot studies for telemedicine based stroke networks (TESS, TEMPIS, STENO) were initiated.

Technical problems, such as limited data transfer rate, and requirements of data security hinder broader use of telemedicine. Furthermore problems of liability and reimbursement have to be clarified. However use of telemedicine will increase in the future.