Zusammenfassung
Die verschiedenen Ausprägungen von ADHD lassen sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf
Störungen der Reizübertragung im zentralen Nervensystem zurückführen. Diese benötigt
im Bereich der Synapsen eine temporäre »chemische Brücke«, die von Neurotransmittern
bei Bedarf – und nur dann – bereitgestellt und immer wieder neu auf- und abgebaut
werden muss. Damit sind Angriffspunkte für eine medikamentöse Therapie von ADHD gegeben
und definiert: Synthese, Freisetzung, Abbau, Aufnahme oder Transport solcher Neurotransmitter
sollen so beeinflusst werden, dass eine »normale« Situation erreicht wird. Aktuelle
Ergebnisse der Interaktion von Arzneistoffen mit Dopamin- bzw. Noradrenalinvermittelten
Vorgängen werden vorgestellt und diskutiert.
Summary
There is now good evidence that ADHD is associated with disorders in the transmission
of signals in the central nervous system. Synaptic signal transduction is realised
by the formation of a temporary „chemical bridge” which is provided only on demand
and constructed and destroyed incessantly. Hence, the targets and strategies to medicate
ADHD are well defined: Synthesis, degradation, uptake or transport of neurotransmitters
have to be affected with a view to approach the “normal” situation. Special emphasis
will be placed on processes mediated by dopamine and noradrenaline.
Schlüsselwörter
ADHD - Dopamin - Methylphenidat - Amphetamin - Atomoxetin
Keywords
ADHD - dopamine - methylphenidate - amphetamine