Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2018; 28(01): 61
DOI: 10.1055/s-0038-1625791
Sitzung 7
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Funktionelle Verbesserungen und Schmerzreduktion nach RNS Aufenthalt

C Habringer
1   Remobilisation & Nachsorge, Kepler Universitätsklinikum, Med Campus III., Linz
,
R Kisling
1   Remobilisation & Nachsorge, Kepler Universitätsklinikum, Med Campus III., Linz
,
C Mittermaier
1   Remobilisation & Nachsorge, Kepler Universitätsklinikum, Med Campus III., Linz
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Publication Date:
15 February 2018 (online)

 

Mit Oktober 2015 wurde die Abteilung für Remobilisation & Nachsorge, mit einer Größe von 20 Betten, unter Leitung eines Facharztes für Physikalische Medizin & allgemeine Rehabilitation, im damaligen AKh Linz (heute Kepler Universitätsklinikum KUK, MC III.) eröffnet.

Ziel dieser Abteilung ist die Remobilisation/Rekonditionierung von Patienten aller Altersgruppen nach umfangreichen chirurgischen Eingriffen bzw. in der Postakutphase internistischer/neurologischer Erkrankungen mit vorhandenem Potential für eine forcierte Remobilisation an der individuellen Schmerz- und Belastbarkeitsgrenze bei Nutzung eines Krankenhaussettings. Die Evaluation des Remobilisationspotentials erfolgt nach expliziter Zuweisung der akutbehandelnden Abteilung im Zuge eines PMR-fachärztlichen Konsils.

Im Beobachtungszeitraum von November 2015 bis April 2017 wurden 544 Patienten (62% Frauen, 38% Männer), welche eine Belagsdauer > 7 d aufwiesen, ausgewertet, wobei es sich bei 89,7% um postoperative Patienten handelte. Die Altersrange betrug 17 – 99 Jahre, im Mittel 69,5 ± 12,4a; die mittlere Aufenthaltsdauer an der RNS betrug 19,1 ± 5,8 Tage. Die Bettenauslastung lag bei > 93%.

Bei der untersuchten Kohorte konnte eine Schmerzreduktion (Initial VAS_Ruhe 11,2 ± 18,0; End VAS_Ruhe 4,8 ± 11,1; p < 0,001. Initial VAS_Belastung 33,8 ± 23,2; End VAS_Belastung 16,2 ± 16,4; p < 0,001) festgehalten werden. Die Selbständigkeit der Patienten wurde mit dem Functional Independence Measure (FIM) evaluiert, wobei eine Verbesserung von Initial FIM 99,9 ± 22,9 auf End FIM 111,7 ± 25,5 (p < 0,001) dokumentiert werden konnte. Die Mobilität der Patienten wurde mit dem Basic Mobility Score (BMS) erfasst, wobei sich hier eine Steigerung von Initial BMS 18,9 ± 9,1 auf End BMS 21,2 ± 9,7 (p < 0,001) zeigte. Es konnten somit signifikante Verbesserungen in funktionellen und motorischen Assessments sowie eine signifikante Schmerzreduktion erhoben werden.