Zusammenfassung
Der Einfluß einiger extrakardialer Faktoren auf die minimalen kardialen Transitzeiten
(MTTs) wurde in 170 Messungen an 134 Patienten geprüft.
Die MTTs wurden als Erscheinungszeitdifferenzen des radioaktiven Indikators Indium-113m-DTPA
mit Hilfe einer Gamma-Kamera differenziert in den einzelnen Herzsegmenten bestimmt.
Es wurden Patienten mit Effort-Syndrom, Hyperthyreose vor und nach thyreostatischer
Therapie, thyreogener Myokardiopathie und Athyreose vor und nach Hormonsubstitution
untersucht.
Effort-Syndrome und Hyperthyreosen können unabhängig von einer bestehenden Tachykardie
verkürzte MTTs aufweisen. Dementsprechend kann die MTT-Verlängerung bei thyreogener
Myokardiopathie durch diese hyperzirkulatorische Komponente teilweise kaschiert sein.
Andererseits weisen Hypo- und Athyreosen auch ohne Herzinsuffizienz verlängerte MTTs
auf, die sich nach Hormonsubstitution rasch normalisieren.
Die Daten zeigen, daß bei der Beurteilung der Herzfunktion auf Grund der durch die
MTTs erfaßten kardialen Volumenverhältnisse der Schilddrüsenfunktionszustand berücksichtigt
werden muß, da eine quantitative Abhängigkeit von den Schilddrüsenhormonspiegeln im
Serum vorliegt.