Arthritis und Rheuma 2010; 30(02): 96-104
DOI: 10.1055/s-0038-1624228
Das Fibromyalgiesyndrom
Schattauer GmbH

Das Fibromyalgiesyndrom als Störung der zentralen Schmerzverarbeitung

Erkenntnisse der bildgebenden NeurowissenschaftenAlteration of the descending cerebral antinociception in fibromyalgia
M. Burgmer
1   Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Universitätsklinikum Münster
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Publication Date:
10 January 2018 (online)

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Zusammenfassung

Referiert werden Ergebnisse der bildgebenden Neurowissenschaften in Bezug auf die zentralnervöse Schmerzverarbeitung beim Fibromyalgiesyndrom. Studien mittels verschiedener Untersuchungstechniken (fMRT, PET, SPECT, VBM, DTI) konnten Veränderungen in Gehirnarealen zeigen, die für die affektiv-emotionale Schmerzverarbeitung wichtig sind. Ob diese Auffälligkeiten ursächlich für die Entstehung des FMS bedeutsam sind oder lediglich Auswirkungen des chronischen Schmerzes auf das Gehirn, lässt sich zum heutigen Zeitpunkt nicht entscheiden. Angenommen werden kann aber eine Veränderung der kortikalen absteigenden Schmerzhemmung auf Rückenmarksebene als möglicher Faktor der Schmerzaugmentierung beim FMS.

Summary

Cognitive neurosciences in patients with fibromyalgia revealed alterations in cerebral areas important for affective-motivational pain processing. Whether this might reflect cerebral alterations as primary constitutes for the development of fibromyalgia or must be regarded as plastic consequences of the tonic pain input remain unanswered so far. Despite this and some methodological limitations the results point to an alteration of the cortical descending pain inhibition system as a major factor for the central pain augmentation in fibromyalgia.