„Es ist einfach eine gute Betreuung in der Schwangerschaft“ – Ergebnisse eine Umfrage unter Frauenärztinnen zur Kooperation mit Hebammen

Einleitung:

Eine große Zahl der FrauenärztInnen, die in der Arbeitsgemeinschaft der Gynäkologinnen des Arbeitskreis Frauengesundheit e.V. (AKF) organisiert sind, führen seit Jahrzehnten Schwangerenvorsorge nach Mutterschaftsrichtlinie (Muvo) in Kooperation mit Hebammen durch. Der Berufsverband der Frauenärzte warnt Kolleginnen immer wieder vor einer Zusammenarbeit mit Hebammen. In der Umfrage geht es um eine Bestandsaufnahme und die Erfahrungen der Praxen.

Methode:

Mithilfe eines selbstentwickelten Fragebogens befragten wir die 93 Gynäkologinnen im AKF zu ihren Kooperationsmodellen. 27 Praxen, in denen 68 Ärztinnen arbeiten, antworteten.

Ergebnisse:

25 der 27 Praxen kooperieren im Rahmen der Muvo mit Hebammen. 56% meinen, es käme nicht zu Doppeluntersuchungen. In 84% der Praxen halten Hebammen und Ärztinnen bei medizinischen oder psychischen Problemen der Schwangeren Rücksprache. Das Ausmaß der Zusammenarbeit variiert. Eine durch feste Absprachen und/oder gemeinsame Verträge institutionalisierte Kooperation weisen 12 Praxen auf. Hier nutzen die Hebammen fast immer die Praxisräume und die Patientenakte der Praxis, die Hebammen führen etwa die Hälfte aller MuVos durch und Teambesprechungen finden in 58% dieser Praxen mindestens quartalsweise statt. Eine gute Kommunikationskultur wird unbedingt für erforderlich gehalten, um allen Akteuren den Überblick über den Schwangerschaftsverlauf zu ermöglichen. Ein wesentlicher Vorteil der Zusammenarbeit wird in den sich ergänzenden Perspektiven beider Professionen und darin, dass die Schwangeren mehr Informationen und Unterstützung erhalten, gesehen.

Schlussfolgerungen:

Die Kooperation mit Hebammen in der Schwangerenvorsorge wird von Frauenärztinnen sehr geschätzt. Eine Befragung der Hebammen ist geplant. Die Auswirkungen auf die Schwangerschaft sollten untersucht werden.