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DOI: 10.1055/s-0038-1622741
Die Erfassung von großer Geburtsangst (Tokophobie) in der Schwangerschaft – gibt es Assessments?
Publication History
Publication Date:
19 February 2018 (online)
Einleitung:
Die Prävalenz großer Geburtsangst bei Schwangeren beträgt bis zu 14%. Große Geburtsangst ist assoziiert mit soziodemografischen und psychosozialen Risikofaktoren sowie nachteiligen gesundheitlichen Folgen. In Studien werden praktikable Verfahren zur Erfassung großer Geburtsangst eingesetzt. Könnte dies auch im praktischen Alltag in der Schwangerenbetreuung hilfreich sein?
Methoden:
Zwischen April und Oktober 2016 erfolgte eine systematische Literaturrecherche in den einschlägigen Datenbanken nach Studien in deutscher und englischer Sprache, die den Einsatz von Interventionen bei Schwangeren mit großer Angst vor der Geburt untersuchten. Aus 376 Studien wurden 17 Publikationen zu 14 Forschungsprojekten ausgewählt. Die verwendeten diagnostischen Methoden wurden identifiziert.
Ergebnisse:
Die Erfassung von großer Geburtsangst in Studien erfolgte neben klinischer Diagnose durch unterschiedliche Assessments: einen Test mit nur einer Frage und vierstufiger Likert Skala, Fragebogen mit 10 affirmativen Fragen, angelehnt an Fear of Vaginal Delivery Scale nach Areskog und am häufigsten dem Wijma Delivery Expectancy Questionnaire. Zusätzlich gab es bibliografische Hinweise auf die Fear of Birth Scale, einer visuellen Analogskala. International gibt es Assessments mit zufriedenstellenden Gütekriterien, um große Geburtsangst zu erfassen. Diese liegen allerdings nicht in Deutsch in validierter Form vor.
Schlussfolgerung:
Durch eine Übersetzung und kulturelle Adaptation sowie die Bestimmung wissenschaftlicher Gütekriterien können Assessments zur Erfassung von Geburtsangst in der Schwangerschaft für Deutschland verfügbar gemacht werden. Beteiligte Professionen könnten so die Intensität der Geburtsangst standardisiert erfassen und behandlungsbedürftigen Frauen psychotherapeutische Unterstützung anbieten.