Rofo 2019; 191(S 01): S78
DOI: 10.1055/s-0037-1682231
Vortrag (Wissenschaft)
Notfalldiagnostik/Intensivmedizin
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Relevante Zufallsbefunde und iatrogene Verletzungen im Schockraum-CT – Eine retrospektive Analyse von ca. 1200 Patienten

S Sudarski
1   Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
,
T Henzler
1   Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
,
D Schäfer
1   Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
,
T Terboven
2   Universitätsmedizin Mannheim, Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Mannheim
,
T Viergutz
2   Universitätsmedizin Mannheim, Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Mannheim
,
S Schönberg
1   Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
,
H Haubenreisser
1   Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Im Rahmen der Schnittbildgebung zufällig erhobene Befunde sind ein bereits häufiger an verschiedenen Patientenkollektiven beschriebenes Phänomen. Ziel der Studie war die Evaluation der Relevanz von Zufallsbefunden sowie von iatrogen verursachten Befunden bei Patienten, die über den Schockraum aufgenommen wurden und in diesem Rahmen ein Ganzkörper-CT erhalten haben.

Material und Methoden:

Eingeschlossen wurden alle Patienten, die in den Jahren 2012 bis 2014 über den Schockraum aufgenommen wurden und ein CT Schädel bis Becken mit Kontrastmittel im Rahmen der Schockraumversorgung erhielten. Es erfolgte eine retrospektive Erhebung aller im Rahmen der CT-Bildgebung erhobenen Traumafolgen/Hauptbefunde sowie der Zufallsbefunde und ihre Klassifizierung nach Relevanz. Darüber hinaus wurden alle iatrogenen Verletzungen und Tubus- bzw. Katheterfehllagen erfasst.

Ergebnisse:

Bei den letztlich 1165 eingeschlossenen traumatologischen und internistisch-neurologischen Schockraumpatienten, ergaben sich insgesamt 465 Zufallsbefunde, von denen 72 Befunde (15,5% aller Zufallsbefunde) in der CT-Diagnostik in Zusammenschau mit der klinischen Präsentation als klinisch relevant eingestuft wurden. Insgesamt zeigten damit 5,8% der Patienten (68/1165) relevante Zufallsbefunde. Des Weiteren zeigten sich bei 3,7% der Patienten (43/1165) Befunde, die als iatrogen verursacht gewertet wurden.

Schlussfolgerungen:

Zusätzlich zu den Traumafolgen/Hauptbefunden fanden sich im Schockraum-CT bei fast 10 Prozent (9,5%) aller Patienten klinisch relevante Zufallsbefunde und iatrogen verursachte Befunde.