Rofo 2019; 191(S 01): S72-S73
DOI: 10.1055/s-0037-1682214
Vortrag (Wissenschaft)
Thoraxradiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Evaluierung eines virtuellen Streustrahlenrasters für konventionelle Thoraxbildgebungen auf der Intensivstation: Auswirkung auf die Bildqualität und Strahlungsdosis

I Yel
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt
,
M Albrecht
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt
,
B Kaltenbach
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt
,
C Booz
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt
,
S Martin
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt
,
T Vogl
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt
,
L Lenga
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Ziel dieser Studie ist die Evaluierung der diagnostischen Bildqualität und Strahlendosis von Röntgenbildern, die mittels eines DR-Detektor unter Benutzung eines "Virtual Grid" erstellt wurden, im Vergleich zu einem konventionellem Streustrahlenraster (CG).

Material und Methoden:

Evaluiert wurden 127 Intensiv-Röntgenthorax-Untersuchungen, die mit einem Flachdetektor unter Verwendung von drei verschiedenen Aufnahmetechniken (jeweils aufeinanderfolgend) erzielt wurden: CG (125 kV; 1,4 mAs), VG1 (125 kV; 1,4 mAs) und VG2 (125 kV; 1,0 mAs). Die Gesamtbildqualität, die Differenzierbarkeit des Lungenparenchyms sowie des Weichteilgewebes, die Abbildung der Brustwirbelsäule sowie der Fremdkörper und die Darstellung der Pathologie wurden von vier Radiologen anhand einer 9-Punkte-Sichtbarkeitsskala bewertet. Das Dosisflächenprodukt wurde für jede Untersuchung notiert.

Ergebnisse:

Die Gesamtbildqualität war für VG1 + VG2 im Vergleich zu CG signifikant besser (7,3 ± 1,1/7,2 ± 0,8 vs. 6,7 ± 0,8; p < 0,001). Erkennbarkeit des Weichteilgewebes, der Brustwirbelsäule, der Fremdkörper sowie die Abbildung der Pathologie wurden für beide VG-Protokolle im Vergleich zur CG-Untersuchung ebenfalls signifikant höher bewertet (p < 0,001), während die Sichtbarkeit des Lungenparenchyms gleichwertig war (p = 0,53). Das niedrigsten Dosisflächenprodukt wurde mit dem VG2-Protokoll erreicht (1,1 ± 0,2 mGy * cm2; p < 0,001), während VG1 und CG das gleiche Dosisflächenprodukt aufzeigten (1,5 ± 0,3 vs. 1,5 ± 0,3 mGy * cm2; p = 0,54).

Schlussfolgerungen:

Unter Verwendung eines virtuellen Streustrahlenrasters können Röntgen-Thoraxaufnahmen auf der Intensivstation zu einer erhöhten Bildqualität mit einer ähnlichen bis geringeren Strahlenbelastung aufgewertet werden. Die Verwendung des virtuellen Streustrahlenrasters ist besonders für Intensivpatienten mit zahlreichen Nachuntersuchungen vom Vorteil und optimiert dank der virtuellen Nachbearbeitung die oftmals schlechteren Aufnahmebedingungen am Patientenbett.