Rofo 2019; 191(S 01): S34
DOI: 10.1055/s-0037-1682101
Vortrag (Wissenschaft)
Kinderradiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vergleich von transurethralem und suprapubischen Zugangsweg zur Miktionszystourethrografie

W Schlötelburg
1   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
,
M Kriedemann
1   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
,
C Benoit
1   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
,
T Bley
1   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
,
S Veldhoen
1   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Vergleich von transurethraler Katheterisierung (TUK) und suprapubischer Punktion (SPP) zur Durchführung der Miktionszystourethrografie (MCU) bei männlichen pädiatrischen Patienten.

Material und Methoden:

Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden 311 MCU-Untersuchungen bei Jungen unter 12 Jahren erfasst. Die TUK wurde bei 213 Patienten (mittleres Alter 1,45 ± 2,35Jahre), die SPP bei 98 Jungen (2,46 ± 3,12Jahre) durchgeführt. Die Untersuchungen wurden hinsichtlich Harnblasenzugangsweg, Notwendigkeit eines Zugangswegwechsels, Komplikationsrate, Dosisparameter und Untersuchungsqualität ausgewertet. Die Komplikationen geringe (prävesikales KM-Depot, vorzeitiger Untersuchungsabbruch) und schwerwiegende Komplikationen (Fieber, Harnwegsinfektion) eingeteilt. Die Untersuchungsqualität wurde anhand einer vierstufigen Likert-Skala bewertet: Exzellent (vollständige Untersuchung bestehend aus folgenden Projektionen: Blase mit geringer und maximaler KM-Füllung, a.p., Abdomen-Aufnahme vor und nach der Miktion, dynamische seitliche Aufnahme während der Miktion), gut (eine a.p.-Projektion fehlend), ausreichend (zwei a.p.-Projektionen fehlend), nicht diagnostisch (fehlende seitliche Miktionsaufnahme).

Ergebnisse:

In 4% der Untersuchungen mit SPP war ein Wechsel zur TUK notwendig. Bei der TUK traten geringe Komplikationen in 1,8% der MCU auf, bei der SPP in 33,7%. Schwerwiegende Komplikationen wurden in 0,9% der TUK und in 2% der SPP beobachtet (p = 0,79). Die mittlere Durchleuchtungszeit und die Exposition waren bei der TUK signifikant geringer (26 ± 19 s, 0,06 ± 0,12dGy/cm2 vs. 38 ± 33 s, 0,17 ± 0,29dGy/cm2 bei der SPP; jeweils p = 0,001). Bezüglich der Untersuchungsqualität bestand kein signifikanter Unterschied zwischen beiden Zugangswegen. Volle diagnostische Qualität wurde in 88% der Untersuchungen mit TUK und SPP erreicht.

Schlussfolgerungen:

Der transurethrale Zugang geht mit signifikant geringerer Strahlenexposition und weniger periprozedualen Komplikationen einher und sollte deshalb der bevorzugte Zugangsweg in der MCU sein.