Rofo 2019; 191(S 01): S20
DOI: 10.1055/s-0037-1682057
Vortrag (Wissenschaft)
Herzdiagnostik/Gefäßdiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bestimmung des prognostischen Wertes von visuell detektierten kardialen MRT-Befunden bei asymptomatischen Diabetikern und Nicht-Diabetikern

N Panagiotopoulos
1   Uniklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
N Fechtrup
2   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
T Oechtering
2   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
U Roggenbuck
3   Universitätsklinikum Essen, Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Essen
,
K Nassenstein
4   Universitätsklinikum Essen, Institut für Radiologie, Essen
,
J Barkhausen
2   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
P Hunold
2   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Evaluation der Prävalenz und des prognostischen Wertes von Wandbewegungsstörungen (WMA), Late-Gadolinium-Enhancement (LGE) und Perfusionsdefekten (PD) in der kardialen MRT bei asymptomatischen Diabetikern (D) und Nicht-Diabetikern (ND).

Material und Methoden:

Im Rahmen der Heinz-Nixdorf-Recall-Studie akquirierte Herz-MRTs von 44 Diabetikern und 228 Nicht-Diabetikern (64 ± 7J, 32% weiblich) mit vergleichbarem kardiovaskulärem Risikoprofil wurden bezüglich pathologischer Befunde untersucht. Primäre (PEP: Myokardinfarkt, plötzlicher Herztod) und sekundäre Endpunkte (SEP: Gesamtmortalität, andere Gefäßerkrankungen) wurden definiert. Die Verteilung von Pathologien zwischen Diabetikern und Nicht-Diabetikern sowie ihre Assoziation mit Endpunkten wurde mit Mann-Whitney-Wilcoxon, Chi-Quadrat, Fisher's t-Test und Cox-Regression analysiert.

Ergebnisse:

Diabetiker zeigten häufiger LGE (D = 18%, ND = 6%; p = 0,01), PD (D = 23%, ND = 9%; p < 0,01), und WMA (D = 14%, ND = 9%; p = 0,12) als Nicht-Diabetiker. Während der Beobachtungszeit von 10 Jahren, erreichten 8/228 Nicht-Diabetiker und 3/44 Diabetiker PEP, während 40/228 Nicht-Diabetiker und 12/44 Diabetiker SEP erreichten. Studienteilnehmer die PEP erreichten, wiesen häufiger LGE auf, als diejenigen, die PEP nicht erreichten (D: 33% vs. 17%, p = 0,38, ND:12% vs. 6%, p = 0,32). Personen, die SEP erreichten, hatten häufiger LGE als diejenigen, die SEP nicht erreichten (ND: 13% vs. 4%, p = 0,02; D: 33% vs. 10%, p = 0,06). Bei Diabetikern wurden PD von einer höheren Inzidenz von SEP begleitet (p = 0,03). Bei Nicht-Diabetikern war die Hazard Ratio (HR [Konfidenzintervall]) für SEP erhöht, wenn LGE oder WMA vorlagen (HR-LGE = 2,2 [0,84;5,70], p = 0,11; HR-WMA = 1,4 [0,51; 3,70], p = 0,53).

Schlussfolgerungen:

Diabetiker wiesen signifikant mehr pathologische Befunde auf als Nicht-Diabetiker. Trotz einer Nachbeobachtungszeit von 10 Jahren und einer Kohorte von 272 Personen erlaubte die Anzahl der erreichten Endpunkte keine statistische Evaluation des prognostischen Wertes der detektierten MRT-Befunde.