Rofo 2019; 191(S 01): S17
DOI: 10.1055/s-0037-1682049
Vortrag (Wissenschaft)
Herzdiagnostik/Gefäßdiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bedeutsamkeit von CEUS-Artefakten für die Detektion von Endoleckagen nach EVAR: ein prospektiver Methodenvergleich von CEUS und CTA

F Frenzel
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Homburg
,
R Kubale
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Homburg
,
J Stroeder
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Homburg
,
A Maßmann
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Homburg
,
P Jagoda
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Homburg
,
A Bücker
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Homburg
,
P Minko
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Homburg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Ziel dieser prospektiven Studie war die Identifikation, Kategorisierung und Interpretation der Bedeutsamkeit von Artefakten beim Einsatz kontrastverstärkten Ultraschalls (CEUS) in der Nachsorge von Patienten mit endovaskulärem Aortenersatz (EVAR).

Material und Methoden:

Von 11/2012 – 06/2017 wurde bei 76 Patienten eine EVAR, teils mit Rekonstruktion der Iliakalarterienbifurkation und teils unter Einsatz von Chimneys (n = 22) durchgeführt. Es wurden insgesamt sechs verschiedene Hersteller für Aortenprothesen verwendet. Alle Patienten wurden mittels CT-Angiografie (CTA) (n = 257) und CEUS (n = 135) nachverfolgt (Mittelwert 417 Tage). Verblindet gegenüber den Ergebnissen der CTA, wurde CEUS mit einem Acuson S2000 oder S3000 (Siemens Healthineers, Deutschland) nach i.v. Applikation von Schwefelhexafluorid (SonoVue®, Bracco, Italien) durchgeführt. Retrospektiv wurden korrespondierende Paare von CTA/CEUS-Untersuchungen ein zweites Mal analysiert.

Ergebnisse:

55 Patienten (9 weiblich; mittleres Alter 72,5 ± 8,4 Jahre) hatten 97 simultane CTA/CEUS-Untersuchungen. Artefakte wurden in 59% der Fälle beobachtet: 22% kontrastmittelassoziiert, 22% interventionsbezogen, 9% Schalldämpfungsartefakte, 3% ultraschallgerät- und 3% prothesenspezifische Artefakte. Endoleckagen wurden durch CEUS in 56% und durch CTA in 48% der Fälle detektiert. Eine Nichtübereinstimmung in der Diagnose von Endoleckagen wurde in 9% beobachtet und war in 4% durch Artefakte im CEUS bedingt (1 falsch-negativer und 3 falsch-positive Befunde). In 5% erwies sich CEUS aufgrund der dynamischen Beurteilbarkeit verzögerter Endoleckagen oder aufgrund von Aufhärtungsartefakten in der CTA durch Embolisationsmaterial gegenüber dieser überlegen.

Schlussfolgerungen:

CEUS ist gut geeignet, Endoleckagen nach EVAR zu detektieren, erweist sich der CTA ebenbürtig und in manchen Fällen sogar überlegen. Das Wissen über mögliche Artefakte ist jedoch essentiell, um die Untersuchung korrekt durchzuführen und richtig zu interpretieren.