Rofo 2019; 191(S 01): S9-S10
DOI: 10.1055/s-0037-1682026
Vortrag (Wissenschaft)
Experimentelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Untersuchung des entzündlichen Tumormikromilieus nach onkolytischer Virotherapie in einem neuartigen transgenen Pankreaskarzinom-Mausmodell durch MRT

F Kubicka
1   Ludwig- Maximilians- Universität München, Campus Großhadern, Radiologie, München
,
B Fleischmann-Mundt
2   Medizinische Hochschule Hannover, Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie, Hannover
,
P Kazmierczak
1   Ludwig- Maximilians- Universität München, Campus Großhadern, Radiologie, München
,
M Schneider
1   Ludwig- Maximilians- Universität München, Campus Großhadern, Radiologie, München
,
J Brooks
2   Medizinische Hochschule Hannover, Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie, Hannover
,
M Meier
3   Medizinische Hochschule Hannover, Kleintierbildgebungszentrum, Hannover
,
J Ricke
1   Ludwig- Maximilians- Universität München, Campus Großhadern, Radiologie, München
,
C Cyran
1   Ludwig- Maximilians- Universität München, Campus Großhadern, Radiologie, München
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Um zu untersuchen, ob ein neuartiges Pankreaskarzinom-Mausmodell (EP-PDAC) zum präklinischen Monitoring der Virotherapie mittels MRT geeignet ist.

Material und Methoden:

3 Wochen nach der Pankreas-Elektroporation (EP) mit Onkogenen (KRasG12V, Akt2, Cre-p53fl/fl) in 116 Mäusen wurde das Tumorwachstum histologisch beurteilt. Tumorbedingte Komplikationen (Ileus, Peritonitis, Blutung, invasives Wachstum) wurden im Bezug zur Tumorgröße untersucht. Tumorwachstum und Komplikationen wurden zudem mittels T2-gewichteter MSME-Sequenz (TR/TE = 1238/11, FOV = 25,6 × 25,5 mm) in einem 7T-Kleintier-MRT untersucht (n = 30). Davon wurden 5 Mäuse (Tag 22 nach EP) durch 100 µl intratumorale hTert-Adenovirus-Injektion (1 × 10E9 ifu) oder NaCl (n = 5, Kontrolle) behandelt und erneut mittels MRT untersucht (Tag 25 nach EP). Das onkolytische Areal wurde mit MRT-Volumetrie gemessen. Die Ergebnisse wurden mit histologischer Inspektion von Entzündung (CD45 Immunhistochemie), Virus-induzierter Lyse (HE) und Fibrose (Pikrosiriusrot) validiert.

Ergebnisse:

116 Mäuse entwickelten zuverlässig bis zum 21. Tag solitäre Tumore (Durchmesser = 1,3 – 10 mm), die histologisch und MRT-morphologisch (n = 30) authentisch gegenüber humanem PDAC waren. Niedrigere T2-Signale wurden im Gegensatz zur Kontrollgruppe in allen Virus-behandelten Mäusen detektiert, welche histologisch (HE und CD45) dem onkolytischen Gewebe entsprachen. Das Volumenverhältnis zwischen onkolytischem und intaktem Tumorgewebe erreichte ein Maximum von 1 zu 3. Randfibrosen waren histologisch nur in allen Virus-behandelten, aber nicht in NaCl-behandelten Mäusen nachweisbar. MRT und Histopathologie zeigten PDAC-typische Komplikationen (Ileus, Peritonitis und Blutung) mit signifikanter Korrelationen zur Tumorgröße (p = 0,03, p =+0,85), mit Ausnahme des invasiven Wachstums (p = 0,09, p =+0,52).

Schlussfolgerungen:

Das EP-PDAC eignet sich gut für die präklinische Evaluation der onkolytischen Virotherapie mittels MRT und ermöglicht die Überwachung von Tumormikromilieu Veränderungen, wie immunhistochemisch validiert wurde.