Zusammenfassung
Hintergrund: Die Deutsche Gesellschaft für Phlebologie muss sich konstruktiv mit den Änderungen im Deutschen Wissenschaftssystem und im
Deutschen Gesundheitssystem auseinandersetzen. Die konkreten Ziele und Planungen einer
wissenschaftlichen Fachgesellschaft müssen unter Berücksichtigung der geänderten Rahmenbedingungen
immer wiederüberdacht werden. Fragestellung: Untersucht wurde, wie die Mitglieder die Deutsche Gesellschaft für Phlebologie sehen und welche Erwartungen sie an ihre wissenschaftliche medizinische Fachgesellschaft
haben. Material und Methode: Zur Auswertung kamen 240 von 940 versandten, schriftlich auszufüllenden Fragebögen
von Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie. Mit 4 Komplexen wurde abgefragt, 1) warum die Mitgliedschaft in der DGP besteht,
2) wie die DGP als Fachgesellschaft wahrgenommen wird, 3) welche der verschiedenen
Leistungen, die die DGP anbietet, genutzt werden, 4) in welchen Bereichen sich die
DGP stärker als bisher engagieren soll. Ergebnisse: An der DGP wird geschätzt, dass sie die Möglichkeit der fachlichen Weiterbildung
und des Austausches mit Kollegen und Kolleginnen anderer Einrichtungen bietet. Sie
wird als eine Fachgesellschaft wahrgenommen, die sich für hohe fachliche und medizinische
Standards engagiert und gut organisiert ist. Sie wird explizit nicht als Gesellschaft
gesehen, die sich für die Interessen der Mitarbeiter/innen in den Krankenhäusern einsetzt.
Von den angebotenen Leistungen der DGP nutzen die Fragebogenbeantworter vor allem
die Zeitschrift Phlebologie und die Leitlinien der DGP. Erwartet wird von den Mitgliedern eine intensivere berufspolitische
Aktivität zur besseren Anerkennung phlebologischer Leistungen und der Phlebologie
als Fach sowie die Intensivierung, vermehrte Praxisnähe und bessere Strukturierung
der Fortbildung. Ferner wird auf die Bedeutung der stationären Phlebologie in den
Kliniken, insbesondere auch den Universitäten, hingewiesen, wo besondere Aufgaben
in Forschung und Wissenschaft, in der Vertretung der wissenschaftlichen Phlebologie
gegenüber anderen Fachbereichen und in der Nachwuchsförderung gesehen werden. Schlussfolgerung: Die Erwartungen der Mitglieder an die Deutsche Gesellschaft für Phlebologie sind entsprechend den unterschiedlichen Fachdisziplinen und Tätigkeitsbereichen (Praxis/Klinik)
sehr heterogen. Durch die gute Beteiligung an der Befragung war es möglich, Schwerpunkte
der Arbeit für die nächste Zeit zu definieren.
Summary
Background: The German Society of Phlebology (Deutsche Gesellschaft für Phlebologie, DGP) has
to deal constructively with changes in the German scientific and healthcare systems.
The specific goals and planning of a scientific professional body have to be reviewed
continuously in the light of changing circumstances. Objectives: To investigate how
its members view the German Society of Phlebology and what expectations they have
of their medical and scientific professional association. Materials, methods: 940 questionnaires were sent out to DGP members: 240 of these were completed and
returned for evaluation. Four groups of questions asked about 1) reasons for membership
of the DGP; 2) how the DGP is perceived as a professional association; 3) which of
the various services offered by the DGP are actually used; 4) areas in which the DGP
should now have a more active role. Results: It was appreciated that the DGP offers opportunities for further specialist training
and the exchange of experience and information with doctors from other medical facilities.
It is perceived as a well-organised professional body committed to very high professional
and medical standards. It is explicitly not regarded as an association that promotes
the interests of its members in hospitals. Of the services that the DGP offers, responders
made particular use of the journal Phlebologie and the DGP guidelines. Members expect more intensive professional political activity
to increase awareness of phlebology in its own right and recognition of its services,
as well as more intensive, more closely practiceorientated and better-organised continuing
medical education. In addition, the relevance of inpatient phlebology – especially
in university hospitals – was emphasised; particular activities were seen in research
and medical science, in the representation of scientific phlebology as distinct from
other specialist divisions, and in encouraging young physicians in this field. Conclusions: Reflecting their very different disciplines and areas of activity (own practice/hospital),
members’ expectations of the German Society of Phlebology are very heterogeneous.
A good response to the survey has made it possible to define key areas to be addressed
in the near future.
Schlüsselwörter
DGP - Mitgliederbefragung
Keywords
DGP - member survey