Zusammenfassung
Hintergrund: Nach eigener Recherche fehlen standardisiert erhobene Daten zur Prävalenz
des Lipödems (in Mitteleuropa). Deshalb untersuchten wir zu dieser Fragestellung 62
Frauen anamnestisch, klinisch und (duplex-)sonografisch. Dabei bemühten wir uns, einen
„Inanspruchnahme-Bias“ strikt zu vermeiden und eine ausgewogene soziale Zusammensetzung
des Kollektivs zu erreichen.
Ergebnisse: In einer Vorstudie an 2 x 100 Frau-en hatten wir eine Prävalenz erkennbarer
Lip -ödme von 7–8 % gefunden. Werden alle Ausprägungen eines Beinlipödems berücksichtigt,
hatten 39 % der Frauen ein Lipödem be-ziehungsweise eine Lipohyperplasie. Wird nur
der mäßig bis deutlich ausgeprägte Befund im Sinne der deutlich verstrichenen Fesseltaille
mit entsprechendem sonografischen Befund bewertet, sind 9,7 % von einem Lipödem betroffen;
ausschließlich der Reithosentyp fand sich bei 4,8 % unserer Probandinnen. Bezüglich
Alter, Körperlänge und Menarchealter bestan-den keine relevanten Unterschiede zwischen
den Gruppen. Die Frauen mit Lipödem waren schwerer als die ohne und zeigten eine entsprechend
höhere Körpermassenzahl (Body-Mass-Index, BMI). Die Dicke von Subkutis + Ku-tis supramalleolär-medial
betrug bei den Frau-en ohne Lipödem rund 11 ± 2,8 mm; bei den Frauen mit Lipödem lag
der durchschnittliche Wert mit rund 16 mm z.T. jenseits der doppelten Standardabweichung
des Wertes der Frauen ohne Lipödem. Die Kutisdicke lag in beiden Gruppen im Mittel
deutlich unter 2 mm. Die so-nografische Beurteilung und Vermessung von Subkutis und
Kutis eignet sich offensichtlich gut zur Diagnosesicherung und Schweregradbeurteilung
eine Lipödems – auch im Rahmen epidemiologischer Studien.
Summary
Background: As we did not find any reliable datas concerning the prevalance of lipoede-ma
(in Middle Europe), we started an anamnestic, clinical and (duplex-)sonographic investigation
in 62 professional women. We were endavoured to avoid a bias of assertion and to get
a socially correct composition of the collective.
Results: Including all stages of lipoedema, also the mild ones (lipohyperplasia),
39 % of women were concerned. Regarding only the moderate to distict findings of markedly
filled in ankles, 9.7 % were concerned. Only the breeches-type was found in 4.8 %.
There were no relevant differences in age, length and age of menarche in women without
and with lip oedema. Women with lipoedema were heavier than those without and they
had accordingly a higher body-mass index. The thickness of subcutis + cutis 8 cm above
the medial malleolus was 11 ± 2.8 mm in women without lip oedema and about 16 mm in
those with lip oedema (beyond the double standard deviation). The thickness of the
cutis lied on average distictly under 2 mm in both groups. Sonography seems to be
a safe tool in the judgment of the subcutis – also in epidemiological studies.
Schlüsselwörter
Lipödem/Lipohyperplasie - Prävalenz/Epidemiologie - Gewicht/Körpermassenzahl (Body-Mass-Index)
- Sonomorphologie - Sonometrie - Subkutisdicke
Keywords
Lipoedema/lipohyperplasia - prevalence/epidemiology - weight/body-mass index - sono-morphology
- sono-measurements - thickness of subcutis