Zusammenfassung
Konventionelle Röntgenbilder sind auch mehr als hundert Jahre nach der Entdeckung
der Röntgenstrahlen der Goldstandard in der Bildgebung rheumatologischer Erkrankungen.
Das Röntgenbild erlaubt entscheidende diagnostische und differenzialdiagnostische
Aussagen, die therapeutische Entscheidungen wesentlich bestimmen. Voraussetzung dafür
ist der optimale Einsatz der verfügbaren Röntgentechnik. Die indirekten Arthritiszeichen
– Weichteilschwellung und gelenknahe Osteoporose – werden von verschiedenen Untersuchern
nur unzuverlässig beurteilt, können im Einzelfall aber wichtige Zusatzinformationen
liefern. Im Gegensatz dazu werden die direkten Arthritiszeichen wie knöcherne Erosionen
und Gelenkspaltverschmälerung mit großer Übereinstimmung gefunden. Sie bilden deshalb
auch die Grundlage für die semiquantitativen Röntgenscores, die eine Quantifizierung
der Gelenkdestruktion anhand der radiologischen Veränderungen erlauben. Bei polyartikulären
Erkrankungen gehören Röntgenaufnahmen der Hände und Vorfüße zur Routinediagnostik,
die wegen ihrer geringen Strahlenbelastung auch für eine regelmäßige Verlaufsbeobachtung
geeignet sind. Bei den entzündlichen Erkrankungen des Achsenskeletts bildet das Röntgenbild
die langfristigen strukturellen Veränderungen ab, die durch die Entzündung ausgelöst
werden. Auch hier bilden die radiologischen Befunde die Basis für semiquantitative
Scoringmethoden.
Summary
More than 100 years after the invention of x-rays radiographs are still the gold standard
of imaging techniques in rheumatic diseases. Radiographs provide important diagnostic
information that has profound impact on therapeutic decisions. The optimal use of
the best available technique is essential. Indirect signs of arthritis like soft tissue
swelling and periarticular osteoporosis may convey important information in individual
cases but they cannot be judged reliably, whereas different readers consistently describe
erosions and joint space narrowing. These features are therefore selected for radiographic
scores that allow the quantification of joint destruction by measuring radiographic
change. In polyarticular disease x-rays of hands and feet are obtained routinely with
very low radiation at regular intervals for longterm disease follow-up. In inflammatory
spinal disease radiographs show the long-term structural changes caused by the inflammation,
which also build the basis for semiquantitative scoring.
Schlüsselwörter
Röntgen - Arthritiszeichen - Röntgenscore
Keywords
Radiography - signs of arthritis - radiographic scores