Arthritis und Rheuma 2015; 35(02): 117-119
DOI: 10.1055/s-0037-1618355
Kasuistik
Schattauer GmbH

Knochennekrose im Rahmen der Therapie einer extended juvenilen idiopathischen Oligoarthritis – Krankheit oder Punktionsfolge?

U. Neudorf
1   Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Klinik für Kinderheilkunde III, Bereiche Kardiologie und Rheumatologie, Essen
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27 December 2017 (online)

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Zusammenfassung

Ein Mädchen erkrankt im Alter von zwei Jahren an einer typischen juvenilen idiopathischen Oligoarthrits mit positiven antinukleären Antikörpern. Initial ist das linke Knie betroffen, später folgen das rechte Knie, beide Sprunggelenke, die rechte Schulter und der linke Ellbogen.

Erst werden nichtsteroidale Antirheumatika gegeben und die Kniegelenke mit intraartikulärer Gabe von Triamcinolonhexacetonid behandelt.

Im Alter von drei Jahren werden bei Progredienz der Erkrankung zur extended Oligoarthritis multiple Gelenke punktiert und die systemische Gabe von Methothrexat begonnen. Dabei werden auch beide oberen Sprunggelenke punktiert, es erfolgt eine subtalare Injektion beidseits.

Im Verlauf zeigt sich eine Reaktivierung der Arthritiden. Da das Mädchen zunehmend eine Aversion gegen Methothrexat entwickelt, wird eine Therapie mit Etanercept begonnen. Eine Beteiligung des linken Sprunggelenks lag immer vor. Die Beschwerden im Bereich des linken Sprunggelenks persistieren ohne typische Überwärmung, sodass sich die Situation von der Lage zuvor unterscheidet. Im konventionellen Röntgen und in der Kernspintomografie zeigen sich eine Nekrose im Bereich der Talusrolle, eine Subluxation im oberen Sprung gelenk und eine Destruktion von ventralen An teilen der Tibiaepiphyse. Die Punktionen lagen allerdings inzwischen schon zwei Jahre zurück.

Ob für die Knochenveränderungen ursächlich die Inflammation oder die Injektion von Triamcinolonhexacetonid verantwortlich ist, wird nicht zu klären sein. Aber auf mögliche Komplikationen dieser Therapie muss geachtet werden.