Zusammenfassung
Ziel des Artikels ist es, einen Einblick in den aktuellen Forschungsstand zu psychobiologischen
Markern der Depression zu geben sowie dessen klinische Relevanz und zukünftige Perspektiven
aufzuzeigen. Auf der psychologischen Ebene wird dabei auf unterschiedliche Varianten
von kognitiven Emotionsregulationsstrategien eingegangen. Bei den neuronalen Markern
der Depression werden die als für die Emotionsgenerierung relevant identifizierten
Hirnregionen beschrieben sowie die Bereiche, die in fMRT-Studien als regulatorische
Zentren identifiziert werden konnten. Weiterhin werden genetische Einflussfaktoren
auf die Emotionsregulation dargestellt. Als neuste Erweiterung des Forschungsfelds
werden erste Erkenntnisse zur Mitochondrienaktivität als einem systembiologischen
Marker der Depression erläutert. Vor dem Hintergrund der Forschungsergebnisse kann
von einer Entwicklung der hauptsächlich symptomorientierten Behandlung der Depression
zu einer individueller gestaltbaren Therapie ausgegangen werden.
Summary
This article aims to give a review of the research on psychobiological markers of
depression, and to identify its current clinical relevance and future prospects. At
the psychological level, different variants of cognitive emotion regulation strategies
are described. At the neural level, we specify such brain regions, which were identified
as relevant for emotion generation as well as those areas, which have been identified
as regulatory centers in fMRI studies. Furthermore, genetic influences on emotion
regulation are described. As latest addition to the research field, initial findings
on mitochondrial activity are explained as a biological marker of depression at the
system level. The reviewed findings suggest a development from a mainly symptom-oriented
treatment of depression towards an individual personalized therapy.
Schlüsselwörter
Depression - psychobiologische Marker - interindividuelle Unterschiede
Keywords
Depression - psychobiological markers - interindividual differences