Z Gastroenterol 2018; 56(01): E2-E89
DOI: 10.1055/s-0037-1612838
Poster Visit Session IV Tumors, Liver Surgery and Transplantation – Saturday, January 27, 2018, 8:30am – 9:15am, Foyer area West Wing
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Reduzierte Proliferationsraten transplantierter Hepatozyten verhindern eine effiziente Repopularisierung in seneszenten Rattenempfängerlebern

M Hempel
1   Universität Leipzig, Department für Chirurgie II, AG Angewandte Molekulare Hepatologie, Leipzig
,
M Hsu
1   Universität Leipzig, Department für Chirurgie II, AG Angewandte Molekulare Hepatologie, Leipzig
,
P Stock
1   Universität Leipzig, Department für Chirurgie II, AG Angewandte Molekulare Hepatologie, Leipzig
,
B Christ
1   Universität Leipzig, Department für Chirurgie II, AG Angewandte Molekulare Hepatologie, Leipzig
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Publication Date:
03 January 2018 (online)

 

Um die therapeutische Wirkung der Hepatozytentransplantation als Alternative zur Lebertransplantation zu steigern, ist es notwendig, das Anwachsen der Spenderhepatozyten im Empfängerparenchym zu verbessern. Wir berichteten darüber, dass die Repopularisierung der Leber durch transplantierte Hepatozyten in seneszenten im Vergleich zu juvenilen Tieren vermindert war.

Ziel der Studie war zu untersuchen, ob seneszente Spenderzellen im Vergleich zu juvenilen initial schlechter ins Empfängerparenchym eindrangen oder ob Unterschiede in der Proliferation der transplantierten Hepatozyten bestanden. Dazu wurden die Repopularisierungsraten in juvenilen und seneszenten Empfängerlebern 1 Woche nach der Transplantation von juvenilen und seneszenten Hepatozyten mittels Durchflusszytometrie bestimmt. Die Proliferationsraten der Spenderzellen im Leberparenchym wurden durch die Expression von Ki67 eine und sechs Wochen nach Zelltransplantation ermittelt.

Unabhängig vom Alter der Spenderhepatozyten zeigten sich eine Woche nach Zelltransplantation zerstreute Zellcluster in vergleichbarer Anzahl sowohl in juvenilen als auch in seneszenten Empfängerlebern. Die Quantifizierung der isolierten Hepatozyten aus diesen Lebern ergab, dass signifikant mehr juvenile im Vergleich zu seneszenten Spenderhepatozyten in juvenilen als in seneszenten Empfängern (2,2% vs. 1%) und im Vergleich zu beiden Zelltypen in seneszenten Empfängerlebern nachgewiesen werden konnte: (1,1% bzw. 0,7%). Die Proliferationsraten der transplantierten Hepatozyten waren eine Woche nach der Applikation in juvenilen oder seneszenten Empfängerlebern gleich. Nach 6 Wochen wurden dagegen signifikant höhere Proliferationsraten der transplantierten Hepatozyten in juvenilen Empfängerlebern (4,2%) als in den seneszenten Empfängern (0%) beobachtet. Da keine Unterschiede im initialen Zugang der Hepatozyten zum Empfängerparenchym bestanden, war die höhere Anzahl transplantierter Zellen in juvenilen Empfängerlebern also durch eine höhere Proliferationsrate der transplantierten Hepatozyten zu erklären.

Somit scheint die minimale Repopularisierung durch Hepatozyten in seneszenten Empfängern auf der Hemmung der Proliferation der transplantierten Zellen während der frühen Phase der Leberregeneration zu basieren. Davon ausgehend, dass ein Mangel an Wachstumhormon in seneszenten Tieren für die geringe Repopularisierung verantwortlich ist, könnte dies durch die Behandlung mit Wachstumshormon überwunden werden.