Z Gastroenterol 2018; 56(01): E2-E89
DOI: 10.1055/s-0037-1612802
Poster Visit Session IV Tumors, Liver Surgery and Transplantation – Saturday, January 27, 2018, 8:30am – 9:15am, Foyer area West Wing
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sicherheit und Praktikabilität der laparoskopischen Leberresektion (LLR) des Hepatozellulären Karzinoms (HCC) bei Leberzirrhose

L Fischer
1   Universitätsklinikum Eppendorf Hamburg, Hepatobiliäre- und Transplantationschirurgie, Hamburg
,
H Wege
1   Universitätsklinikum Eppendorf Hamburg, Hepatobiliäre- und Transplantationschirurgie, Hamburg
,
S Del Pino
1   Universitätsklinikum Eppendorf Hamburg, Hepatobiliäre- und Transplantationschirurgie, Hamburg
,
J Li
1   Universitätsklinikum Eppendorf Hamburg, Hepatobiliäre- und Transplantationschirurgie, Hamburg
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Publication History

Publication Date:
03 January 2018 (online)

 

Ziel:

Evaluation der Sicherheit und Praktikabilität der laparoskopischen Leberresektion des hepatozellulären Karzinoms (HCC) bei Leberzirrhose.

Methode:

Analyse aller Patienten unserer Klinik mit laparoskopisch begonnener Leberresektion bei Leberzirrhose und HCC-Diagnose in den letzten 5 Jahren (08.2012 bis 09.2017).

Tumorgröße, Tumorzahl, Lokalisation des Tumors, Konversion, OP-Zeit, Transfusionsbedarf, postoperative Komplikationen (gemäß Clavien-Dindo), Krankenhausaufenthalt, R0 und R1 Status, Mortalität wurden beobachtet.

Die Praktikabilität wurde durch komplett laparoskopisches Vorgehen und R0-Resektion bewertet.

Die Sicherheit der LLR wurde anhand des ermittelten intraoperativen Transfusionsbedarfs, postoperativer Komplikationen, sowie der 90-Tage-Mortalität evaluiert.

Der chirurgische Schwierigkeitsgrad wurde gemäß des „Difficulty Scoring Systems“ unter Berücksichtigung der Tumorgröße, Tumorlokalisation, Ausmaß der Leberresektion, Leberfunktion und Tumorproximität zu größeren Gefäßen bewertet.

Ergebnisse:

Während des o.g. Zeitraumes wurde bei 55 Patienten eine minimal invasive Leberresektion laparoskopisch begonnen. Von diesen Patienten waren 29 von HCC und wiederrum 14 von ihnen von Child A Leberzirrhose getroffen. Ein deutlicher Lernkurveneffekt konnte mit steigender OP-Zahl, kurzer OP-Zeit und großem „Difficulty Scoring System“ beobachtet werden.

Praktikabilität:

Bei 11 der 14 Patienten (11/14) wurde vollständig laparoskopisch vorgegangen, ohne dass ein Umstieg auf offene OP notwendig war.

Die Gründe der Konversion bei den weiteren 3 Patienten waren:

  • der Tumor war laparoskopisch nicht lokalisierbar,

  • die Mobilisation des rechten Leberlappens war nicht möglich, und

  • die Kontrolle der venösen Blutung war mit LLR nicht sicher.

Bei allen von Leberzirrhose betroffenen Patienten (14/14), bei denen die LLR durchgeführt wurde, konnte eine R0-Resektion erzielt werden.

Sicherheit:

Bei keinem der 14 Patienten waren intraoperative Transfusionen im Zuge der LLR notwendig. Abgesehen von einer, nach Clavien-Dindo, Grad 4 Komplikation (H1N1 Infektion), wurde postoperativ keine major Komplikation beobachtet. Die aufgetretenen minor Komplikationen umfassten: Grad A Leberinsuffizienz bei einem Patienten, Aszites bei acht Patienten, sowie Bluttransfusion, Grad B Gallenleckage und Pneumonie bei jeweils einem Patienten. Der Krankenhausaufenthalt der Patienten betrug durchschnittlich 11 Tage.

Zusammenfassung:

Das laparoskopische Vorgehen stellt eine sichere Operationsmethode bei der Therapie des HCC bei Child A Leberzirrhose dar.