Z Geburtshilfe Neonatol 2017; 221(S 01): E1-E113
DOI: 10.1055/s-0037-1607837
Poster
Mütterliche Erkrankungen (Präeklampsie, Diabetes mellitus etc)
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Untersuchung zum Schwangerschaftsverlauf bei neuropsychiatrischen Erkrankungen – eine Fall-Kontroll-Studie

L Grunwald
1   Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt, Medizinische Fakultät Otto-von-Guericke Universität, Magdeburg, Germany
,
A Köhn
1   Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt, Medizinische Fakultät Otto-von-Guericke Universität, Magdeburg, Germany
,
G Jorch
2   Universitätskinderklinik, Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke Universität, Magdeburg, Germany
,
S Kropf
3   Institut für Biometrie und Medizinische Informatik, Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke Universität, Magdeburg, Germany
,
S Seeger
4   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Perinatalzentrum, Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara, Halle, Germany
,
G Seliger
5   Universitätsklinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Martin-Luther Universität, Halle, Germany
,
A Rißmann
1   Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt, Medizinische Fakultät Otto-von-Guericke Universität, Magdeburg, Germany
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. Oktober 2017 (online)

 

Hintergrund:

Die Prävalenz neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen ist aktuell so hoch wie nie zuvor. Studien, die das Auftreten von psychiatrischen Erkrankungen im weltweiten Vergleich untersuchten, haben gezeigt, dass die Prävalenz für Erkrankungen wie Depressionen steigen. Sie sind in Deutschland mit 11,9% überdurchschnittlich hoch. Es gibt Daten wonach bis zu 50% der Frauen im gebärfähigen Alter Alkohol konsumieren, 20% konsumieren tabakhaltige Produkte und 13% gaben den Gebrauch anderer Drogen an. Zunehmend sind Frauen im reproduktiven Alter betroffen.

Fragestellung:

Die retrospektive Studie sollte Auswirkungen dieser Erkrankungen unabhängig von einer Medikation auf Schwangerschaftsverlauf und Kind analysieren.

Methoden:

Es erfolgt die retrospektive Auswertung als Fall-Kontroll-Studie von 5.428 Schwangerschaften hinsichtlich peripartalem Verlauf und neonatalem Outcome. Dabei waren 325 Schwangerschaften (Fälle) von einer neurologischen oder psychiatrischen Erkrankung und/oder Suchterkrankung der Frau betroffen.

Ergebnisse:

Die vergleichende Analyse hinsichtlich Alter der Mutter bei Geburt, Zahl der vorausgegangenen Schwangerschaften, BMI, stationärer Verweilzeit, Frühgeburtlichkeit, Geburtsparameter (Länge, Kopfumfang, Gewicht, APGAR), Notwendigkeit der Betreuung post partal auf neonatologischer Station konnte signifikante Unterschiede auch unabhängig von einer Medikamenteneinnhame während der Schwangerschaft nachweisen.

Schlussfolgerung:

Die Studie belegt erstmalig mit Daten aus dem Mitteldeutschen Raum die aufgeführten neuro-psychiatrischen und Suchterkrankungen als Risikofaktoren für Frühgeburtlichkeit und Outcome wie „small for gestational age“.