Z Geburtshilfe Neonatol 2017; 221(S 01): E1-E113
DOI: 10.1055/s-0037-1607768
Poster
Fetale Überwachung (Auskultation, CTG, Dopplersonografie)
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Analyse der Mikroblutuntersuchungen (MBU's) sub partum in Korrelation zu fetalen und maternalen Parametern

T Dagres
1   Lehrstuhl für Gynäkologie und Geburtshilfe der Universität Witten/Herdecke, Witten, Germany
2   Marienhospital, Frauenklinik, Witten, Germany
,
JP Suppelna
1   Lehrstuhl für Gynäkologie und Geburtshilfe der Universität Witten/Herdecke, Witten, Germany
2   Marienhospital, Frauenklinik, Witten, Germany
,
A Baxmann
1   Lehrstuhl für Gynäkologie und Geburtshilfe der Universität Witten/Herdecke, Witten, Germany
,
J Reinhard
3   HELIOS Dr.-Horst-Schmid-Kliniken, Wiesbaden, Germany
,
S Schiermeier
1   Lehrstuhl für Gynäkologie und Geburtshilfe der Universität Witten/Herdecke, Witten, Germany
2   Marienhospital, Frauenklinik, Witten, Germany
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
27 October 2017 (online)

 

Einleitung:

Die große Sensitivität der CTG ist in diversen Studien belegt und in der Praxis immer wieder bestätig worden. Die jedoch damit einhergehende sehr geringe Spezifität ebenfalls. Diverse Versuche, diese Spezifität zu verbessern, haben bisher noch nicht zu einem befriedigenden Ergebnis geführt. Als einzige Möglichkeit bleibt aktuell nur die Ergänzung durch eine invasivere Methode, die MBU. Bisherige Studien konnten noch keine adäquate oder anders ergänzende Methode entwickeln.

Methoden:

Alle Geburten mit einer MBU eines Perinatalzentrums des Levels I im Jahr 2008 wurden in diese Studie aufgenommen. Mehrlingsschwangerschaften wurden aus der Untersuchung ausgeschlossen. Durch die Infrastruktur des Kreißsaals war stets gewährleistet, dass bei jeder Geburt MBUs durch geschultes ärztliches Personal durchgeführt wurden und ein Gerät zur Blutgasanalyse der Fima Radiometer innerhalb von 10 Sekunden zur Verfügung stand.

Insgesamt wurden bei 245 MBU-kontrollierten Geburten 421 MBUs durchgeführt.

Ergebnisse:

Mit steigendem Gestationsalter und somit stetig nimmt der Anteil falsch-positiver CTG-Befunde ab. In den hier untersuchten Gruppen macht dies einen Unterschied von 16% aus. Zudem lag mit nur 70% falsch-positiver CTG der Wert in der Gruppe ≥41 SSW, zusammen mit der medikamentösen Wehen-Unterstützung = nein, am niedrigsten von allen untersuchten Charakteristika. Insgesamt zeigte sich das größte Potential jedoch bei den externen, von außen beeinflussbaren Faktoren. Zum einen zeigte sich hier der niedrigste Wert an falsch-positiven CTG-Ergebnissen in der Gruppe medikamentöse Wehen-Unterstützung = nein mit nur 70%, zum anderen waren innerhalb der Charakteristika die größten prozentualen Unterschiede (abgesehen von dem Parameter Gestationsalter) bei den externen Parametern zu verzeichnen. Allen voran ist mit 13% die medikamentöse Wehen-Unterstützung ja/nein zu nennen. Zudem wurde der drittgrößte Unterschied in der Gesamtauswertung bei PDA ja/nein verzeichnet und zwar mit insgesamt 8%.

Fazit:

Die Daten zeigen, dass das größte Potential in der personalisierten Analyse des CTG bei den externen Charakteristika liegt. Der große Vorteil dieser Ergebnisse ist, dass die externen Faktoren auch aktiv von außen beeinflussbar sind.