Z Geburtshilfe Neonatol 2017; 221(S 01): E1-E113
DOI: 10.1055/s-0037-1607762
Poster
Fetale Überwachung (Auskultation, CTG, Dopplersonografie)
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sinusoidales CTG Muster bei fetaler Gastroschisis

A Lihs
1   Klinikum Stuttgart, Frauenklinik, Stuttgart, Germany
,
L Delle Chiaie
1   Klinikum Stuttgart, Frauenklinik, Stuttgart, Germany
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. Oktober 2017 (online)

 

Wir berichten über eine 30-jährige IIG/IP in der 31. SSW bei bekanntem SGA Fetus mit simpler fetalen Gastroschisis. Intraabdominal zeigte der Fetus keine Darmdilatation, extraabdominal eine milde Dilatation von 7 mm. Die stationäre Aufnahme erfolgte in der 30+ 1 SSW bei progredienter Zervixinsuffizienz von 11 mm. Die Lungenreifeinduktion mit 2 × 12 mg Betamethason wurde durchgeführt. In der 30 + 5 SSW präsentierte der Fetus ein pathologisches sinusoidales CTG Muster bei zuvor stets physiologischen CTG Kontrollen. Eine fetale Anämie und Azidose wurde bei unauffälliger Vmax der MCA zusätzlich durch eine Nabelschnurpunktion ausgeschlossen. Sonographisch zeigten sich die extraabdominellen Darmschlingen im Vergleich zum Vorbefund erweitert bei 16 mm. Bei V.a. ein neuropathisch induziertes Schmerzgeschehen und Komplikation der Gastroschisis wie beispielsweise einer Inkarzeration der Darmschlingen in der Bruchlücke, erfolgte die interdisziplinäre Entscheidung zur primären Sektio. Postnatal sofortige kinderchirurgische Intervention bei lividen, auffälligen Darmschlingen. Intraoperativ Feststellung einer Malrotation sowie ein abgeknicktes dilatiertes Duodenum am ehesten bedingt durch eine kleine Bruchlücke. Primärverschluss der Gastroschisis möglich.

Die CTG Veränderungen deuteten auf Veränderung der simplen in eine komplizierte Gastroschisis hin. Jedoch war die CTG Veränderung unspezifisch. Ein sinusoidales CTG Muster scheint nicht nur auf eine fetale Anämie hinzudeuten sondern auch auf neurologsiche bzw. fetale Schmerzereignisse.