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DOI: 10.1055/s-0037-1607744
Der Zusammenhang zwischen Geburtserleben und der Anwendung zertifizierter Schmerzkonzepte in der Geburtshilfe
Publication History
Publication Date:
27 October 2017 (online)
Hintergrund:
Vorangehende Studien berichten über einen positiven Zusammenhang zwischen dem Erleben von Schmerzen während oder nach der Geburt und dem Geburtserleben. Neuere Studien zeigen zudem auf, dass ein schlechtes Geburtserleben langfristige Folgen auf die körperliche und psychische Gesundheit der Mütter haben kann (z.B. Entstehung von posttraumatischen Stresssymptomen). Um das Geburtserleben der Mütter zu verbessern, etablieren Kliniken zunehmend ein zertifiziertes Schmerzkonzept, durch das eine systematische und zielgerichtete Behandlung von Schmerzen gewährleistet werden soll.
Methodik:
In unserer Studie wird geprüft, ob Unterschiede im Schmerzerleben und dem Geburtserleben zwischen Klinken mit und ohne zertifiziertem Schmerzkonzept bestehen. In einer prospektiven, multizentrischen Fragebogenstudie werden 500 deutschsprachige Patientinnen an 10 teilnehmenden Kliniken mit validierten Instrumenten befragt. Für die Erfassung des Geburtserlebens wird die deutsche Version der Salomon's Item List (SIL) und zur Erfassung des Schmerzerlebens der Patientenfragebogen für operative Abteilungen der Certkom e.V. verwendet. Als Kontrollvariablen werden u.a. das Auftreten von Komplikationen, die partnerschaftliche Zufriedenheit und die Entbindungsform erfragt.
Studienhypothese:
Unsere Hypothese ist dass Frauen, die in Kliniken mit zertifiziertem Schmerzkonzept entbinden, über weniger Schmerzen während der Geburt und postnatal berichten und ein besseres Geburtserleben angeben als Mütter, die in Kliniken ohne zertifiziertes Schmerzkonzept entbinden. Die Implikation bei positivem Zusammenhang sollte sein, dass Klinken anstreben, ein zertifiziertes Schmerzkonzept zu etablieren und somit positiv auf das Geburtserleben der Mütter und gleichzeitig langfristige Gesundheitsfaktoren zu wirken.