Z Geburtshilfe Neonatol 2017; 221(S 01): E1-E113
DOI: 10.1055/s-0037-1607743
Poster
Klinisch praktische Geburtshilfe (Vaginale Geburt, Sektio, Notfälle)
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Simulationstraining im Kreißsaal: Vorstellung des Projektes „INTERTEAM PERINAT – Interprofessionelle Team-Zusammenarbeit im Kreißsaal“

A Tauscher
1   Universitätsklinikum Leipzig, Abteilung für Geburtsmedizin, Leipzig, Germany
,
C Löser
2   Medizinische Berufsfachschule des Universitätsklinikums Leipzig, Leipzig, Germany
,
H Todorow
2   Medizinische Berufsfachschule des Universitätsklinikums Leipzig, Leipzig, Germany
,
H Stepan
1   Universitätsklinikum Leipzig, Abteilung für Geburtsmedizin, Leipzig, Germany
,
D Rotzoll
3   Medizindidaktisches Zentrum Leipzig, LernKlinik Leipzig, Leipzig, Germany
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 October 2017 (online)

 

Fragestellung:

Die Interprofessionalität in der Ausbildung der Gesundheitsberufe an der Medizinischen Fakultät in Leipzig ist noch in den Anfängen begriffen, so dass wir ein Projekt „INTERTEAM PERINAT – Interprofessionelle Team-Zusammenarbeit im Kreißsaal“ mit PJ-Studierenden der medizinischen Fakultät und Hebammenschülerinnen der Berufsfachschule geplant haben. Im Rahmen von „StiL – Studieren in Leipzig“ der Universität werden jährlich Mittel zur Förderung innovativer Lehrprojekte ausgeschüttet. Im Zuge der Ausschreibung „Laboruniversität“ für die 7. Projektkohorte haben wir die Förderung o.g. Projektes beantragt und erhalten. Die Simulation in der Medizin bietet umfassende Möglichkeiten, zentrale Handlungskompetenzen wie professionelles Handeln, Kommunikation, Arbeiten im Team und die Übernahme bzw. Delegation von Verantwortung in geschützter Umgebung zu üben und zu den einzelnen Handlungsabläufen Feedback zu erhalten. An Simulationspatienten sollen Studierende und Auszubildende unter Supervision lernen, theoretisch erlernte Abläufe und Sofortmaßnahmen im Notfall abzurufen, anzuwenden und im Team klar zu kommunizieren.

Methodik:

Es sind zwei geburtshilfliche Notfallszenarien – postpartale Blutung und Schulterdystokie – als Simulationstrainings geplant. In der jetzigen Vorbereitungsphase entwickeln wir die Rollenskripte, Lehrmaterialien (Tutoren- und Studierendenskripte sowie Strukturaufrisse) und Evaluationsbögen (EvaSys®). Außerdem schulen wir Simulationspatienten und studentische Tutoren. Mit der LernKlinik Leipzig haben wir räumlich und personell ideale Voraussetzungen zur Umsetzung des Lehrkonzeptes: das vorhandene AV-System und der mit der Einwegfensterscheibe ausgestattete Kommunikationsraum der LernKlinik kann für die Lehrveranstaltungen genutzt werden. Des Weiteren stehen studentische LernKlinik Tutoren zur Unterstützung zur Verfügung. Im Januar und Februar 2018 planen wir die Pilotierung der beiden Szenarien, ab März bis September 2018 werden wir in 3 Kohorten (à 18 Teilnehmern) in Kleingruppen jeweils die beiden Szenarien durchlaufen und evaluieren.

Ergebnis:

Ziel der Evaluation ist es einerseits, die Stärken und Schwächen des Lehrkonzeptes mittels SWOT Analyse zu erfassen und weitere Entwicklungsmöglichkeiten im Curriculum für interprofessionelle Lehreinheiten und hier insbesondere für Simulationstrainings aus Sicht der Teilnehmer, der qualifizierten studentischen TutorInnen und der DozentInnen zu ermitteln. Die Ergebnisse erwarten wir im Herbst nächsten Jahres.

Schlussfolgerung:

Das entwickelte Lernkonzept könnte in Zukunft einerseits über die LernKlinik angeboten, andererseits weiterentwickelt, verbessert und ausgebaut werden – ein weiterer Schritt, interprofessionelle Lehre in der Medizin umzusetzen und damit den Forderungen der Politik und des Wissenschaftsrates nach interprofessioneller Lehre in der Medizin gerecht zu werden.