Z Geburtshilfe Neonatol 2017; 221(S 01): E1-E113
DOI: 10.1055/s-0037-1607675
Vorträge
Fetale Überwachung/Infektionen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Multimodales Monitoring des fetalen Inflammationsrisikos beim frühen vorzeitigen Blasensprung (MuMfI-PPROM-Trial) Darstellung erster Zwischenergebnisse

, , MuMfI-PPROM-Study Group
M Bergner
1   Universitätsklinikum Halle (Saale), Universitätsklinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin Zentrum für Fetalchirurgie, Halle, Germany
,
H Stepan
2   Universitätsklinikum Leipzig, Abteilung für Geburtsmedizin, Leipzig, Germany
,
U Schneider
3   Universität Jena, Abteilung für Geburtshilfe, Universitäts-Frauenklinik, Jena, Germany
,
S Seeger
4   Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Halle, Germany
,
G Seliger
1   Universitätsklinikum Halle (Saale), Universitätsklinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin Zentrum für Fetalchirurgie, Halle, Germany
,
M Tchirikov
1   Universitätsklinikum Halle (Saale), Universitätsklinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin Zentrum für Fetalchirurgie, Halle, Germany
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 October 2017 (online)

 

Fragestellung:

Die Diagnose einer beginnenden fetalen Infektion nach frühem vorzeitigen Blasensprung stellt eine der größten Herausforderungen in der modernen Geburtshilfe dar. Die in der Routine verfügbaren diagnostischen Möglichkeiten weisen zum Teil erhebliche Mängel bezüglich der Testgütekriterien oder ein hohes Maß an Invasivität auf. Der MuMfI-PPROM-Trial (ClinicalTrials.gov Identifier: NCT02702297) ist eine prospektive, klinische, multizentrische Pilotstudie mit dem Ziel, neue diagnostische Möglichkeiten zu evaluieren, die in der täglichen Routine anwendbar sind und eine drohende kindliche Infektion sicher vorhersagen können.

Methodik:

Im Rahmen der Studie werden bei Frauen mit frühem vorzeitigen Blasensprung (24+0 – 34+0voll. SSW) täglich durch Einlage eines biokompatiblen Kunstfaserschwamms vaginale Fruchtwasserproben gewonnen. Bestimmt wird im Rahmen des multimodalen Monitoring u.a. die Interleukin-6-Konzentration. Die medizinische Betreuung inklusive der Entscheidung zur Entbindung erfolgt studienunabhängig. Endpunkte sind Anzeichen für eine kindliche Entzündungsreaktion – gemessen anhand der kindlichen Serum-IL6-Konzentration, der Plazentahistologie und der klinischen Diagnose einer fetalen oder frühen Neugeborenensepsis.

Ergebnisse:

Die hier vorgestellte Bestimmung des IL6 im vaginalen Fruchtwasser ist eine nicht invasive Untersuchungsmethode, die sich im klinischen Alltag als einfach durchführbar erwies. Mit der angewandten Methode lässt sich die vaginale IL6-Konzentration täglich zuverlässig bestimmen. Wir präsentieren erstmals Ergebnisse der Zwischenanalyse unserer Studie.

Schlussfolgerungen:

Bestätigt sich die Korrelation der vaginalen IL6-Konzentration mit der kindlichen Entzündungsreaktion in der Endanalyse, ist eine prospektive Interventionsstudie geplant.