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DOI: 10.1055/s-0037-1606921
Großes retrochoriales Hämatom in der 19. SSW im Rahmen eines HELLP-Syndroms und Schwangerschaftsverlauf
Publication History
Publication Date:
14 September 2017 (online)
Patienten und Methode:
Verlegung einer III. Gravida in der 18+5 SSW nach Sturz auswärts. Laborchemisch zeigte sich ein HELLP Syndrom entsprechend der Mississipi Klassifikation II. Bei der Aufnahme zeigte sich sonografisch ein 12 × 9 x 8 cm großes retrochoriales Hämatom, normotropher unauffälliger Fetus und eine Plazenta Prävia totalis. Die maternale Vitalparameter waren unauffällig. Die beiden vorausgegangenen Schwangerschaften wurden frühzeitig wegen einer schweren Präeklampsie per Sectio caesarea beendet. Mit der Patientin wurde eine Verlängerung der Schwangerschaft besprochen und eine Therapie mit Urbason (32 mg/d i.v.) begonnen. Hämostaseologisch bestand der V.a. eine Hyperfibrinolyse nach Faktor XIII Mangel mit dem laborchemischen Bild eines HELLP Syndroms. Nach Rücksprache mit der Hämostaseologie erfolgte zunächst eine antifibrinolytische Therapie und Substitution mittels 3 g Fibrinogen und 1250 IE Faktor XIII. Es kam zu einer hämostaseologischen Stabilisierung innerhalb von 6 Tagen und zu einer Verkleinerung des retrochorialen Hämatoms. Sonografisch zeigte sich der Verdacht auf eine Plazenta Accreta bei Z.n. 2 x Sectio. Die Schwangerschaft konnte bis zur 33. SSW fortgeführt werden. Bei vorzeitigem Blasensprung mit Amnioninfektionssyndrom wurde eine Sectio Caesarea durchgeführt. Aufgrund der Plazenta Prävia und Accreta, abgeschlossener Familienplanung und massive Blutung erfolgte die Hysterektomie im selber Sitzung. Das kindliche Outcome war unauffällig.
Schlussfolgerung:
Bei frühzeitigen HELLP Syndrom ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Gynäkologen und Hämostaseologen essentiell. Solche seltene Fälle sollten in Kliniken und Instituten mit entsprechender Expertise behandelt werden.