Ultraschall Med 2017; 38(S 01): S1-S65
DOI: 10.1055/s-0037-1606917
V 11: Gyn/Pränatal IV
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Artefakte bei der 3D/4D-Pränatalsonografie

D Miric Tesanic
1   Poliklinika GynaeArs, Zagreb/HR
,
E Merz
2   Zentrum für Ultraschall und Pränatalmedizin, Frankfurt a/M/DE
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
14 September 2017 (online)

 

Einführung:

Die dreidimensionale Sonografie ermöglicht eine Darstellung des Feten in verschiedenen Darstellungsmodi. Für den Untersucher ergibt sich damit eine neue Sicherheit bei der Diagnosestellung und für die zukünftigen Eltern eine neue visuelle Erfahrung.

Ziel der Studie: Ziel dieser Studie war es, die Artefakte, die bei der 3D/4D- Untersuchung auftreten können, einzugruppieren und deren Häufigkeit aufzuzeigen.

Material und Methode:

In den letzten fünf Jahren wurden 2349 Feten ohne Auffälligkeiten mit regelrechtem Wachstum und normaler Fruchtwassermenge in die Studie eingebracht. Alle Untersuchungen wurden mit dem Ultraschallgerät Voluson E8 (GE, Zipf, Austria) durchgeführt. Alle Kinder waren bei Geburt unauffällig.

Die bei der 3D/4D-Sonografie auftretenden Artefakte wurden je nach Auftreten in folgende Gruppen eingeteilt:

  1. Bewegungsartefakte,

  2. Schattenartefakte,

  3. Amputationsartefakte infolge ungünstiger Volumenboxgröße,

  4. Amputationsartefakte durch fehlerhafte Anwendung des elektronischen Skalpells,

  5. Artefakte durch fehlerhafte Tresholdeinstellung und

  6. Überlagerungsartefakte.

Resultate:

Insgesamt wurden bei 119 Untersuchungen ausgeprägte Artefakte gefunden: bei 39 Fällen zeigten sich Bewegungsartefakte, bei 25 Fällen traten Schattenartefakte auf, bei 19 Fällen fanden sich Amputationsartefakte infolge einer ungünstigen Volumenboxgröße, bei 15 Fällen Amputationsartefakte infolge fehlerhafter Anwendung des elektronischen Skalpells, bei 12 Fällen handelte es sich um eine fehlerhafte Thresholdeinstellung und bei 9 Fällen ergaben sich Artefakte durch Überlagerung.

Zusammenfassung:

Bei der 3D/4D-Ultraschalluntersuchung findet man unter-schiedliche Artefakte, die zu einer Fehlbeurteilung führen können. Die rechtzeitige Erkennung eines Artefaktes während der Volumenaufnahme und die konsekutive Neuaufnahme eines Volumens verhindern eine Fehlbeurteilung des Feten.