Ultraschall Med 2017; 38(S 01): S1-S65
DOI: 10.1055/s-0037-1606901
V 5: Gyn/Pränatal II
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Thorax-zu-Kopf-Quotient und Defektdurchmesser-zu-Kopf-Quotient als Prädiktoren für das fetale Outcome bei großen Omphalocelen

Authors

  • J Braun

    1   Universitätsklinik Münster, Münster/DE
  • N Diemon

    1   Universitätsklinik Münster, Münster/DE
  • K Funke

    1   Universitätsklinik Münster, Münster/DE
  • M Möllers

    1   Universitätsklinik Münster, Münster/DE
  • K Hammer

    1   Universitätsklinik Münster, Münster/DE
  • J Steinhard

    2   Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, Bad Oeynhausen/DE
  • C Sauerland

    1   Universitätsklinik Münster, Münster/DE
  • V Müller

    1   Universitätsklinik Münster, Münster/DE
  • W Klockenbusch

    1   Universitätsklinik Münster, Münster/DE
  • R Schmitz

    3   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Münster/DE
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
14. September 2017 (online)

 

Problemstellung:

Ziel der Arbeit war es das Verhältnis des Thoraxdurchmessers zum Defektdurchmesser von großen Omphalocelen als Vorhersagewert für das fetale Outcome zu untersuchen.

Patienten und Methode:

In dieser retrospektiven Arbeit wurden 17 Feten mit isolierter großer Omphalocele untersucht. Der anteriore-posteriore Thoraxdurchmesser und der Defektdurchmesser wurden sonografisch vermessen. Hierbei wurden der Thorax-zu-Kopf-Quotient (T/HC), der Defektdurchmesser-zu-Kopf-Quotient (DD/HC) und der Quotient aus Defektdurchmesser und Thoraxdurchmesser (DD/T) berechnet. Die Dauer der Beatmung postpartal (tventilation), die Dauer des Krankenhausaufenthaltes (thospital) und die Art der Behandlung postpartal wurde als Outcome-Parameter angegeben.

Ergebnis:

Es wurde weder hinsichtlich der Krankenhausaufenthaltsdauer thospital (r =-0,418, p = 0,095; r =-0,153, p = 0,556; r =-0,023, p = 0,929) noch der Beatmungsdauer tventilation (r =-0,391, p = 0,121; r = 0,041, p = 0,875; r = 0,121, p = 0,645) ein Zusammenhang mit den berechneten Quotienten gefunden (T/HC, DD/HC oder DD/T). Auch die Art der postnatalen Behandlung war weder mit einem der drei berechneten Quotienten noch der Krankenhausaufenthaltsdauer thospital assoziiert (r = 0,155, p = 0,553; r = 0,019, p = 0,942; und r = 0,012, p = 0,965; r =-0,009, p = 0,973). In 53% der Fälle war die Krankenhausaufenthaltsdauer thospital aufgrund von zusätzlichen, unabhängigen postnatalen Komplikationen verlängert.

Schlussfolgerung:

Der Thoraxdurchmesser und der Defektdurchmesser großer Omphalocelen können nicht als Prädiktor für das fetale Outcome herangezogen werden. Die perinatale Betreuung dieser Fälle stellt eine interdisziplinäre Herausforderung dar. Durch die Betreuung in einem Perinatalzentrum wird das fetale Outcome begünstigt.