Ultraschall Med 2017; 38(S 01): S1-S65
DOI: 10.1055/s-0037-1606900
V 5: Gyn/Pränatal II
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Fetale Ovarialzysten – Pränatale Diagnose, prä- und postnataler Verlauf

FZ Takacs
1   Universität des Saarlandes, Homburg/DE
,
A Hamza
1   Universität des Saarlandes, Homburg/DE
,
CM Meier
2   Universität des Saarlandes, homburg/DE
,
M Zemlin
2   Universität des Saarlandes, homburg/DE
,
GC Meyberg-Solomayer
1   Universität des Saarlandes, Homburg/DE
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
14 September 2017 (online)

 

Problemstellung:

In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen den sonografischen Parametern bei fetalen Ovarialzysten und dem postnatalen Verlauf besteht, vor allem im Hinblick auf die Notwendigkeit einer postnatalen chirurgischen Intervention und einem Verlust des Ovars.

Patienten und Methode:

Zu der vorliegenden retrospektiven Studie wurden 41 Fälle mit fetalen Ovarialzysten untersucht. Postnatal war der Verlauf bei 28 Kindern bekannt.

Ergebnis:

Bei 16 Fällen (57%) fand sich eine Spontanauflösung. 7 (44%) pränatal und 9 (56%) postnatal. Es handelte sich dabei um einfache (n = 15; 94%), < 5 cm (n = 14; 88%) bzw. kleiner als 4 cm (n = 11; 69%) Zysten. Jeweils die Hälfte war rechts bzw. linksseitig. Eine Operation wurde bei 12 von 28 (43%) der Kinder durchgeführt. Die Indikationen waren Raumforderung, Stieldrehung oder Ruptur. Bei einer, bereits bei der Erstvorstellung rupturierten Zyste konnte kein valider Durchmesser gemessen werden. Die operierten Zysten waren überwiegend rechtsseitig (n = 9; 75%), komplex (n = 7; 58%), und ≥4 cm (11/11, 100%) bzw. ≥5 cm (8/11; 73%). 5 (42%) der 12 operierten Kinder hatten eine Oophorektomie. Eine Zyste von 73 mm wurde in der 32 SSW punktiert und entleert. Im Verlauf kam es zu einer Einblutung. Postnatal wurde eine Zystenentfernung durchgeführt.

Schlussfolgerung:

Das Risiko für Komplikationen bzw. dem Verlust des betroffenen Ovars, ist größer bei rechtsseitigen, komplexen, großen (≥4 cm) fetalen Ovarialzysten. Um Komplikationen rechtzeitig zu entdecken sind postnatale Kontrolluntersuchungen notwendig.