Geburtshilfe Frauenheilkd 2017; 77(08): 904-916
DOI: 10.1055/s-0037-1606172
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Detektion von disseminierten Tumorzellen im Knochenmark von Patientinnen mit Borderlinetumoren des Ovars

J Andress
1   Department für Frauengesundheit, Universitätsklinikum Tübingen
,
M Sandru
1   Department für Frauengesundheit, Universitätsklinikum Tübingen
,
FA Taran
1   Department für Frauengesundheit, Universitätsklinikum Tübingen
,
S Kommoss
1   Department für Frauengesundheit, Universitätsklinikum Tübingen
,
M Wallwiener
2   Universitäts-Frauenklinik Heidelberg
,
SY Brucker
1   Department für Frauengesundheit, Universitätsklinikum Tübingen
,
AD Hartkopf
1   Department für Frauengesundheit, Universitätsklinikum Tübingen
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
24 August 2017 (online)

 

Einleitung/Falldarstellung:

Kürzlich konnte gezeigt werden, dass eine Tumorzelldisseminierung bereits in Frühstadien einer Tumorerkrankung auftritt. In früheren Arbeiten haben wir bereits demonstriert, dass der Nachweis disseminierter Tumorzellen (DTC) im Knochenmark von Patientinnen mit Ovarialkarzinom mit einer deutlich verschlechterten Prognose assoziiert ist. Vor diesem Hintergrund wollten wir feststellen, ob DTC auch bei Patientinnen mit einem Borderlinetumor des Ovars (BOT) nachweisbar sind.

Methodik/Material:

Patientinnen, die bei ovariellem Borderlinetumor am Department für Frauenheilkunde der Universitätsklinik Tübingen zwischen 01/2008 und 05/2017 operiert wurden, erhielten in gleicher Sitzung eine Knochenmarkpunktion. Ausschlusskriterien waren ein invasives Ovarialkarzinom wie auch jegliche andere maligne Erkrankungen in der Vorgeschichte. DTC wurden sowohl immunhistochemisch (Pancytokeratin Antikörper A45/B3) als auch zytomorphologisch identifiziert.

Resultate/Ergebnisse:

57 Patientinnen sind in die Auswertung eingegangen. DTC wurden bei 6 (10%) Patientinnen nachgewiesen. Ein Zusammenhang zwischen der Identifizierung von DTC und anderen klinisch-pathologischen Faktoren zeigte sich nicht.

Schlussfolgerung/Zusammenfassung:

DTC lassen sich bei Patientinnen mit BOT nachweisen. Dies entspricht früheren Forschungsergebnissen, die gezeigt haben, dass DTC auch bereits bei Patientinnen mit in situ Karzinomen der Brust (DCIS) vorkommen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung rechtfertigen weitere Studien, die auf den entstehungsgeschichtlichen Zusammenhang zwischen Primärtumor, minimaler Resterkrankung und klinisch nachweisbaren Makrometastasen fokussieren.