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DOI: 10.1055/s-0037-1606166
Notdienstkonsultationen in der Geburtsmedizin – Zeit für Telemedizin?
Publication History
Publication Date:
24 August 2017 (online)
Einleitung/Falldarstellung:
Die körperlichen Veränderungen einer Schwangerschaft können von den werdenden Müttern als verunsichernd und belastend empfunden werden. Biographische Prägungen, hormonelle Einflüsse, die aktuelle Lebenssituation sowie intra- und interindividuelle Coping-Strategien beeinflussen diese Wahrnehmung. In der Geburtsmedizin ist eine zunehmende Anzahl an Notdienstkonsultationen zu registrieren. Gerade bei diffuser, jedoch möglicherweise physiologischer Symptomatik in der Schwangerschaft ist es oft schwierig, von einer notdienstlichen Überkonsultationen zu sprechen. Für Schwangere kann es durchaus problematisch sein, Pathologien von physiologischen Veränderungen korrekt abzugrenzen. In jüngster Vergangenheit wurde der Telemedizin ein zunehmender Stellenwert zugesprochen. In der Geburtsmedizin wird ein möglicher Einsatz telemedizinischer Gerätschaften zur Betreuung Schwangerer diskutiert. Die Haltung von Schwangeren hierzu ist bisher nicht systematisch erfasst. Es gilt emotionale und psychische Zustände von Schwangeren besser zu verstehen, um die ambulante Versorgung möglicherweise durch den Einsatz telemedizinscher Gerätschaften entsprechend optimieren zu können
Methodik/Material:
Die prospektive, bizentrische Studie richtet sich an Schwangere, die an der Universitätsfrauenklinik Heidelberg und Leipzig vorstellig werden. Die Erhebung erfolgt mittels validierter und eigens konstruierter Fragebögen.
Resultate/Ergebnisse:
Die Subanalyse von n = 200 Teilnehmerinnen zeigt, dass ein erhöhtes Angstniveau, Depressionen und ein reduziertes Wohlbefinden mit einer erhöhten Bereitschaft zur Notdienstkonsultation positiv korrelieren. Über die Hälfte der notdienstkonsultierenden Schwangeren spricht der Telemedizin das Potential zu, den Bedarf an Vorstellungen in der Notfallambulanz zu senken. Bisher fehlen jedoch eine konkrete Vorstellbarkeit des telemedizinischen Ansatzes – gerade in Bezug auf Sicherheit – sowie der Wille zur tatsächlichen Anwendung.
Anmerkung:
Dieses Projekt wird unterstützt von der Deutschen Gesellschaft für psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe DGPFG e.V.