Gesundheitswesen 2017; 79(08/09): 656-804
DOI: 10.1055/s-0037-1606005
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Validität und Reliabilität von Gesamtkörpervolumen und relativer Körperfettmasse erfasst mit einem 3D-Körperoberflächenscanner

C Adler
1   Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), Molekulare Epidemiologie, Berlin
,
A Steinbrecher
1   Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), Molekulare Epidemiologie, Berlin
,
L Jaeschke
1   Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), Molekulare Epidemiologie, Berlin
,
A Mähler
2   Experimental and Clinical Research Center (ECRC), eine gemeinsame Einrichtung von Charité – Universitätsmedizin Berlin und Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), Berlin
,
M Boschmann
2   Experimental and Clinical Research Center (ECRC), eine gemeinsame Einrichtung von Charité – Universitätsmedizin Berlin und Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), Berlin
,
T Pischon
1   Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), Molekulare Epidemiologie, Berlin
3   Charité – Universitätsmedizin, Berlin
4   Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), Partnerstandort Berlin
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Publication History

Publication Date:
01 September 2017 (online)

 

Hintergrund:

Neben einer Vielzahl anthropometrischer Maße kann mittels 3D-Körperoberflächenscannern (Bodyscanner, 3DBS) das Gesamtkörpervolumen und damit die relative -fettmasse geschätzt werden. Die Validität und Reliabilität von 3DBS-Körpervolumen und -fettmasse im Vergleich zu etablierten Methoden, wie der Luftverdrängungsplethysmografie (Air Displacement Plethysmography, ADP), ist dabei wenig untersucht.

Methoden:

Bei 32 Personen (50% Männer, 20 – 58 Jahre) wurde das Gesamtkörpervolumen (L) mittels 3DBS (VitusSmart XXL) sowie ADP (BOD POD®) bestimmt. Basierend auf Formeln von Siri (1956) und Brozek (1963) wurde daraus unter Einbeziehung des Körpergewichts jeweils die relative Fettmasse (%) berechnet. Die Übereinstimmung von Körpervolumen und -fettmasse basierend auf 3DBS im Vergleich zur ADP wurde mit Bland-Altman- und Korrelationsanalysen sowie dem Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test geprüft. Davon unabhängig durchliefen 18 Personen (33% Männer, 25 – 66 Jahre) eine wiederholte 3DBS-Messung nach 4 Wochen, um die mittelfristige Reliabilität von 3DBS-Körpervolumen und -fettmasse mittels des Intra-Klassen-Korrelationskoeffizienten (ICC) zu bestimmen.

Ergebnisse:

Im Mittel (± SD) wurden mittels 3DBS signifikant höhere Gesamtkörpervolumina (1,1 ± 0,9L, p < 0,001) und relative Fettmassen (7,0 ± 5,6%, p < 0,001) im Vergleich zur ADP erhoben, aber die Korrelation der 3DBS- und ADP-Maße war hoch (1,00 bzw. 0,89). Die Abweichung war nicht signifikant mit Geschlecht, Alter oder Body Mass Index assoziiert. Basierend auf der Wiederholungsmessung zeigten sich hohe ICCs als Maß der Reliabilität für 3DBS-Körpervolumen (1,00; 95%-KI 1,00 – 1,00) und -fettmasse (0,98; 0,95 – 0,99).

Schlussfolgerung:

Obwohl basierend auf dem 3DBS im Mittel ein höheres Gesamtkörpervolumen berechnet und somit auch eine höhere relative Körperfettmasse im Vergleich zur ADP geschätzt wird, weisen unsere Daten auf eine gute Validität des 3DBS hin. Die Reliabilität von 3DBS-Körpervolumen und -fettmasse über 4 Wochen ist hoch.