Gesundheitswesen 2017; 79(08/09): 656-804
DOI: 10.1055/s-0037-1605992
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss der sozialen Unterstützung auf den Zusammenhang von sozioökonomischem Status und körperlicher Aktivität 65 – 75-Jähriger in Bremen

I Stalling
1   ipp Universität Bremen, Bremen
,
C Drell
1   ipp Universität Bremen, Bremen
,
L Lübs
1   ipp Universität Bremen, Bremen
,
K Bammann
1   ipp Universität Bremen, Bremen
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
01 September 2017 (online)

 

Einleitung:

Aufgrund des demografischen Wandels ist ein Hauptziel Gesundheit im Alter zu erhalten, dabei spielt ausreichende körperliche Aktivität eine wichtige Rolle, da sie sich positiv auf fast alle Zivilisationskrankheiten auswirkt. Zahlreiche Faktoren wurden identifiziert, die die körperliche Aktivität 65 – 75-Jähriger beeinflussen, jedoch ist die Studienlage bezüglich des Zusammenspiels von sozioökonomischem Status (SES) und sozialer Unterstützung unklar. Somit soll in dieser Studie beantwortet werden, (1) ob der SES die körperliche Aktivität (kA) der Zielgruppe beeinflusst und (2) ob die soziale Unterstützung diesen Effekt moderiert.

Methodik:

In OUTDOOR ACTIVE wurde ein Survey mit Personen im Alter von 65 – 75 Jahre in Bremen-Hemelingen durchgeführt. Der Fragebogen schloss soziale Unterstützung (Oslo-3-Skala) und SES (Schulabschluss, Berufsausbildung, Nettoeinkommen) mit ein. Körperliche Aktivität wurde objektiv mit Akzelerometern gemessen (Messung 7-tägig, nicht-dominantes Handgelenk). Mit linearer Regression wurde der Einfluss des SES auf körperliche Aktivität 65 – 75-Jähriger berechnet und ein möglicher Moderatoreffekt der sozialen Unterstützung untersucht.

Ergebnisse:

In die Studie eingeschlossen sind 466 Teilnehmende (50,9% Frauen, 49,1% Männer) mit einem mittleren Alter von 69, 56 Jahren (SD: 2,988). Bei Männern ergab sich ein signifikanter positiver Zusammenhang zwischen Nettoeinkommen und kA (b = 30,691; KI: 2,773 – 58,609). Nach Einbezug der sozialen Unterstützung besteht dieser Zusammenhang nicht mehr (b =-1,997; KI: -18,141 – 14,147). Der Schulabschluss und die Berufsausbildung zeigten keine Zusammenhänge mit kA bei beiden Geschlechtern.

Schlussfolgerungen:

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die soziale Unterstützung als Moderator fungiert und die entstehenden Einflüsse des Nettoeinkommens abmildert, jedoch ist weitere Forschung nötig, um die Bedeutung der sozialen Unterstützung für Interventionsentwicklungen in verschiedenen SES-Gruppen zu klären.