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DOI: 10.1055/s-0037-1605985
Design einer randomisierten Kontrollgruppenstudie zur Wirksamkeitsmessung einer computergestützten Kurzintervention zur Blutdrucksenkung
Publication History
Publication Date:
01 September 2017 (online)
Fragestellung:
Erhöhter Blutdruck (BD) ist ein wesentlicher Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Fast jeder dritte Erwachsene in Deutschland ist davon betroffen. Eine bisher nur unzureichend genutzte Option zur Senkung des BDs stellt die Aufnahme hinreichender körperlicher Aktivität (KA) dar. So sind 62% der 45 – 65-Jährigen weniger als 2,5 Stunden/Woche aktiv. Im Projekt „Herzgesund durchs Leben“ wird der Effekt einer computergestützten Kurzintervention (CKI) auf den BD untersucht. Die Intervention besteht in individualisierten Beratungsbriefen, welche die Motivation zur KA (Ziel: 4 Tage/Woche je 40 Minuten moderate bis anstrengende KA sowie geringe Sitzzeiten) und zum Tabakrauchverzicht adressieren.
Methoden:
Zielgruppe der CKI sind 40 – 65-Jährige mit einem mindestens hochnormalen systolischen BD (≥130 mmHg). Seit 01/2017 wird in zwei Allgemeinarztpraxen ein Screening durch nicht-ärztliches Personal im Rahmen der Routineversorgung realisiert. Inhalte sind die standardisierte Messung von BD, Taillen- und Hüftumfang. Vorerkrankungen wie Myokardinfarkt, Schlaganfall und vaskuläre Intervention sind Ausschlussgründe. Bei Einschluss erfolgen das Angebot der Studienteilnahme sowie bei Einverständnis eine Tablet-PC gestützte Befragung zu KA, Sitzgewohnheiten und Tabakrauchen. Die Randomisierung in Kontroll- und Interventionsgruppe, ebenso wie die Erstellung der Beratungsbriefe zu drei Zeitpunkten, erfolgt im Studienzentrum. Endpunkt ist der systolische BD, gemessen 12 Monate nach Baseline in der Arztpraxis.
Ergebnisse:
Seit Rekrutierungsbeginn (Stand: 04/2017) wurden 137 Personen im Altersbereich angesprochen am Screening teilzunehmen, 89% stimmten zu. Die Einschlusskriterien erfüllten 62 Personen. Von diesen erklärten 79% ihr Einverständnis zur Studienteilnahme. Schlussfolgerung: Bisherige Ergebnisse sprechen für die Durchführbarkeit des Screenings im Praxissetting. Das Studienprotokoll wird auf insgesamt fünf Arztpraxen erweitert.