Gesundheitswesen 2017; 79(08/09): 656-804
DOI: 10.1055/s-0037-1605965
Poster
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Standardisierte Berichtsroutine für Sekundärdatenanalysen (STROSA) – ein konsentierter Berichtsstandard für Deutschland

E Swart
1   Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie, Magdeburg
,
H Gothe
2   IGES Institut, Berlin
,
F Hoffmann
3   Carl von Ossietzky Universität, Oldenburg
,
S March
1   Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie, Magdeburg
,
J Schmitt
4   Universitätsklinikum Dresden, Dresden
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
01 September 2017 (online)

 

Hintergrund:

2016 wurden nach einer Überarbeitung eines älteren Vorschlags mit STROSA erstmalig in Deutschland explizite Empfehlungen für eine standardisierte, transparente und vollständige Berichterstattung von Sekundärdatenanalysen publiziert.

Vorgehen:

Eine Expertengruppe der Arbeitsgruppe Erhebung und Nutzung von Sekundärdaten (AGENS) der DGSMP und der DGEpi und der AG Validierung und Linkage von Sekundärdaten des DNVF hatte eine initiale Kriterienliste überarbeitet und um Erläuterungen und gute Beispiele aus Analysen deutscher Daten versehen ergänzt. Zusätzlich wurde STROSA anhand von vier Sekundärdatenanalysen hinsichtlich Verständlichkeit, Praktikabilität und Vollständigkeit geprüft.

Ergebnis:

Der an die spezifisch deutschen Rahmenbedingungen angepasste Berichtsstandard für Sekundärdatenanalysen umfasst 27 Kriterien. STROSA unterscheidet sich vom epidemiologische Berichtsstandard STROBE vor allem durch zusätzliche Kriterien im Bereich Methoden und Diskussion (Datenquelle, Rechtsgrundlage, Datenschutz, Datenfluss, Auswahlkriterien und Analyseeinheit bzw. interne Validität, Risiko von Verzerrungen) sowie um die Darlegung von Stärken und Schwächen der Sekundärdatenanalyse.

Schlussfolgerungen:

STROSA wird einer weiteren strukturierten Diskussion unterzogen. Parallel zu STROSA wurde mit RECORD ein internationaler Berichtsstandard für Routinedatenanalysen publiziert, der in Hinblick auf das deutsche Gesundheitssystem allerdings nicht hinreichend spezifisch erscheint. Gleichwohl wird ein Austausch mit der RECORD-Gruppe angestrebt. STROSA sollte sich als Berichtsstandard für Sekundärdatenanalysen aus Deutschland zu etablieren, um eine vollständige und strukturierte Informationen über Sekundärdatenanalysen und damit eine Einschätzung ihrer internen und externen Validität zu gewährleisten. Erste Erfahrungen mit STROSA liegen inzwischen aus einer systematischen Bewertung von Herstellerdossiers gemäß AMNOG im Zuge der frühen Nutzenbewertung vor.