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DOI: 10.1055/s-0037-1605910
Validierung der Kurzform der Allgemeinen Selbstwirksamkeitsskala (GSE-6)
Publication History
Publication Date:
01 September 2017 (online)
Fragestellung:
Romppel et al. haben 2013 eine Kurzform (GSE-6) der Allgemeinen Selbstwirksamkeitsskala (GSE) vorgeschlagen. Eine umfassende Validierung steht bislang aus. Ziel dieser Arbeit ist daher die vergleichende Bestimmung psychometrischer Eigenschaften und der Validität von GSE-6 und GSE.
Methodik:
Basis der vorliegenden Untersuchung ist eine postalische Befragung von 2.530 Rehabilitanden zu bio-psycho-sozialen Beeinträchtigungen und Ressourcen. Die Stichprobenziehung erfolgte geschichtet für die neun häufigsten Indikationsgruppen beim zuständigen Leistungsträger, der Deutschen Rentenversicherung Bund (Brünger et al., 2016). Es wurden psychometrische Eigenschaften, konkurrente Validität mit Korrelationen nach Spearman sowie faktorielle Validität anhand konfirmatorischer Faktorenanalysen (CFA) von GSE-6 und GSE bestimmt. Der Wertebereich von GSE-6 und GSE wurde zur besseren Vergleichbarkeit einheitlich auf 10 bis 40 Punkte transformiert.
Ergebnisse:
Mittelwerte und Standardabweichungen des Summenwertes von Kurz- und Originalfassung wichen kaum ab: GSE-6 28,1 (6,0) Punkte; GSE 27,8 (6,0) Punkte. Bodeneffekte bestanden bei GSE-6 für 2,6% der Rehabilitanden (GSE: 2,2%), Deckeneffekte bei 0,5% (GSE: 0,4%). Die mittlere Trennschärfe der Items lag bei rix= 0,70 für GSE-6 und bei rix= 0,74 für GSE. Die interne Konsistenz nach Cronbachs alpha betrug 0,89 bei GSE-6 und 0,93 bei GSE. GSE-6 und GSE waren mit rs= 0,98 untereinander korreliert. Die Zusammenhänge von GSE-6 bzw. GSE zu anderen Beeinträchtigungen und Ressourcen lagen jeweils in einem vergleichbaren Bereich. Multigruppen-CFA bestätigten die eindimensionale Struktur unabhängig von Geschlecht, Alter und Indikationsgruppe.
Schlussfolgerungen:
Es zeigten sich nur geringfügige Abweichungen von psychometrischen Eigenschaften und Validität zwischen Kurz- und Originalversion der GSE. Damit scheint eine Anwendung der GSE-6 indikationsübergreifend ohne nennenswerte Abstriche im Vergleich zur Originalversion möglich.