Gesundheitswesen 2017; 79(08/09): 656-804
DOI: 10.1055/s-0037-1605890
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erste Erfahrungen der PCO-Studie zur Erfassung von PROs in der Routineversorgung von Patienten mit lokal begrenztem Prostatakrebs

, die PCO-Studiengruppe F
C Kowalski
1   Krebsgesellschaft, Berlin
,
A Lüll
2   OnkoZert, Neu-Ulm
,
G Feick
3   Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe, Bonn
,
G Carl
3   Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe, Bonn
,
S Wesselmann
1   Krebsgesellschaft, Berlin
,
S Dieng
2   OnkoZert, Neu-Ulm
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
01 September 2017 (online)

 

Fragestellung:

Die standardisierte und zum Vergleich von Behandlern geeignete Erfassung der Ergebnisqualität (klinisch und PROs) ist im Alltag bislang nicht etabliert. Die Movember Foundation fördert mit der PCO-Studie die einheitliche Ergebnisqualitätsmessung für das lokal behandelte Prostatakarzinom (PCa) in Zentren auf der ganzen Welt. Der Beitrag stellt erste Ergebnisse der Erfassung von PROs in den 24 teilnehmenden DKG-zertifizierten Prostatakrebszentren (PZ) vor.

Methoden:

Prä- und mehrfach posttherapeutische Befragung zu Symptomen und Funktion (u.a. EPIC-26) wahlweise online oder papierbasiert von primär erkrankte Patienten mit lokal behandeltem PCa (Active Surveillance, Strahlentherapie, Prostatektomie) seit Juli 2016 mit konsekutivem Einschluss. Berechnung relativer und absoluter Häufigkeiten zur Ausschöpfung; Mittelwerte der PRO-Dimensionen; ICCs zu Unterschieden zwischen Zentren; Regressionsanalysen zum Zusammenhang klinischer, soziodemographischer und PZ-Merkmale mit den PROs.

Ergebnisse:

2501 Patienten füllten in den ersten 9 Monaten einen prätherapeutischen Fragebogen aus. Skalenmittelwerte variieren teilweise ebenso wie Ausschöpfungsquoten, soziodemographische Angaben und Präferenz Online- vs. Papierbefragung erheblich über die PZ. Onlinefragebogen weisen geringere Anteile fehlender Werte auf. Die Ergebnisse für den bislang nicht auf Deutsch validierten EPIC-26 zeigen vergleichbare psychometrische Eigenschaften wie Fassungen anderer Sprachen.

Schlussfolgerungen:

Die Ergebnisse deuten auf eine insgesamt gute Rekrutierung hin, wobei die Ausschöpfung zwischen PZ variiert. Hier muss gegengesteuert werden, um belastbare Ergebnisse für alle PZ zu erhalten. Deutlich wird die Notwendigkeit der Casemix-Adjustierung: Mit PROs assoziierte Patientenmerkmale sind ungleich über PZ verteilt. PZ können jederzeit selbständig einen Überblick über den aktuellen Stand der Rekrutierung und die Antworten ihrer Patienten erhalten. Dies trägt mutmaßlich zur hohen Ausschöpfung bei.