Gesundheitswesen 2017; 79(08/09): 656-804
DOI: 10.1055/s-0037-1605888
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Leitlinienbasierte Qualitätsindikatoren in der onkologischen Versorgung – Ergebnisse der ersten 4 Jahre

K Klein
1   Deutsche Krebsgesellschaft e.V., Bereich Zertifizierung, Berlin
,
E Griesshammer
1   Deutsche Krebsgesellschaft e.V., Bereich Zertifizierung, Berlin
,
S Wesselmann
1   Deutsche Krebsgesellschaft e.V., Bereich Zertifizierung, Berlin
,
C Kowalski
1   Deutsche Krebsgesellschaft e.V., Bereich Zertifizierung, Berlin
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Publication History

Publication Date:
01 September 2017 (online)

 

Einleitung:

Mit der Etablierung des Qualitätszyklus in der Onkologie soll erreicht werden, dass Leitlinieninhalte (LL-I) flächendeckend in den Versorgungsalltag implementiert werden. Zentrales Element hierfür sind die aus den starken Empfehlungen der LL abgeleiteten Qualitätsindikatoren (QI). Sie ermöglichen die Darstellung der Umsetzung der LL-I. In diesem Beitrag wird mittels Auswertung der QI-Ergebnisse geprüft, wie sich die Umsetzung der LL-I im Zeitverlauf entwickelt hat und ob sich Veränderungen bei bestimmten Gruppen von QIs zeigen.

Methodik:

Für die Darstellung der Ergebnisse wurden Daten der jährlichen Auditverfahren 2012 bis 2015 (= Behandlungsjahre 2011 – 2014) der nach den Anforderungen der DKG zertifizierten Zentren genutzt.

Ergebnisse:

Bis zum Auditjahr 2015 wurden 150 QIs aus 19 onkologischen S3-Leitlinien abgeleitet, 101 davon werden bei der Zertifizierung verwendet. QIs, die die Implementierung von Prozessen abbilden, zeigen die deutlichsten Verbesserungen. QIs, die sich auf chirurgische Interventionen beziehen, zeigen über die Zeit annähernd unveränderte Ergebnisse. QIs, die die Durchführung bzw. Nicht-Durchführung von systemischen Therapien erfassen, haben im Zeitverlauf eine gleichbleibend hohe Umsetzung, die allerdings ein Plateau erreicht, da patientenseitige Gründe eine Steigerungsrate sinnvoll verhindern.

Schlussfolgerung:

Bei Prozessindikatoren zeigt sich im Verlauf wahrscheinlich deshalb die deutlichste Verbesserung, weil diese am leichtesten von den Versorgern zu beeinflussen sind. Schwieriger ist es naturgemäß bei chirurgischen Interventionen, da hier die persönlichen Fertigkeiten verbunden mit technischen Voraussetzungen ausschlaggebend sind. Allgemein lässt sich für die QIs zusammenfassen, dass die LL-I gut bis sehr gut in den zertifizierten Zentren umgesetzt werden. Die Versorgungsrealität wird sichtbar gemacht und Ergebnisse der Behandlungseinrichtungen werden vergleichbar.