Gesundheitswesen 2017; 79(08/09): 656-804
DOI: 10.1055/s-0037-1605885
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Open Access publizieren in den Gesundheitswissenschaften

N Buttmann-Schweiger
1   DGEpi-Initiative, besser forschen, Berlin
,
M Grube
1   DGEpi-Initiative, besser forschen, Berlin
,
H Zeeb
1   DGEpi-Initiative, besser forschen, Berlin
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Publication History

Publication Date:
01 September 2017 (online)

 

Einleitung:

Der unbeschränkte Zugang zu wissenschaftlicher Information und deren freie, unentgeltliche Nutzbarkeit verbessern den Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Gesellschaft. Wir wollten wissen, inwieweit Forschende in den Gesundheitswissenschaften bereits in Open Access-Zeitschriften veröffentlichen, ob sie Artikel, die nicht frei zugänglich sind, zusätzlich auf Repositorien einstellen und wo sie diesbezüglich Informations- und Unterstützungsbedarf haben.

Methodik:

In einer Online-Befragung im Jahr 2016 wurden die Mitglieder der Fachgesellschaften DGEpi, DGSMP und IBS-DR zu ihren Erfahrungen und zu möglichen finanziellen, rechtlichen oder organisatorischen Hürden des Open Access-Publizierens befragt. Die Einladung zur Teilnahme erfolgte über die Mail-Verteiler der Fachgesellschaften.

Ergebnisse:

Die Mehrzahl der 185 Teilnehmenden war an einer Universität oder Hochschule als Postdoc oder in leitender Position beschäftigt. 74% der Befragten befürworten die Umstellung des wissenschaftlichen Publikationswesens auf Open Access. 60% haben bereits in Open Access-Journals publiziert, mehrheitlich wird jedoch nach wie vor in herkömmlichen Journals publiziert. 25% der Befragten haben bereits Artikel, die nicht frei zugänglich veröffentlicht wurden, zusätzlich auf Repositorien eingestellt. 67% äußerten Informationsbedarf zu rechtlichen Belangen für das Verfügbarmachen von Artikeln auf Repositorien. Weiterer Informationsbedarf bestand dazu, welche Repositorien es gibt (50%) und wie diese genutzt werden können (50%).

Schlussfolgerung:

Die Mehrheit der Teilnehmenden befürwortet Open Access, veröffentlicht jedoch weiterhin vornehmlich in herkömmlichen Journals. Trotz geringer Response deuten die Ergebnisse auf Informationsbedarf zur Nutzung von Repositorien unter Gesundheitsforschenden hin. Gezielte Aufklärung und Unterstützung durch die Fachgesellschaften sind daher gefragt.