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DOI: 10.1055/s-0037-1605879
Mahlzeitenmuster in Ghana und bei ghanaischen Migranten in Europa: Die RODAM Studie
Publication History
Publication Date:
01 September 2017 (online)
Einleitung:
Für Transformationsgesellschaften in Subsahara-Afrika und für afrikanische Migranten in Europa sind Mahlzeitenmuster bislang unzureichend charakterisiert. Daher haben wir Mahlzeitenmuster in Ghana und bei ghanaischen Migranten in Europa untersucht.
Methoden:
Die Research on Obesity and Diabetes among African Migrants (RODAM)-Studie wurde als multizentrische Querschnittstudie durchgeführt (n = 5.898; 25 – 70 Jahre; 62% weiblich). Bei einer zufälligen Stichprobe von 234 Teilnehmern (Ghana-Land: 20; Ghana-Stadt: 42; Europa: 172) wurden 24-Std.-Erinnerungsprotokolle zur Erhebung des Ernährungsverhaltens angefertigt. Mittels deskriptiver Statistik wurden Mahlzeitenfrequenzen (Zeitintervall 30 min), Häufigkeiten von Haupt- und Zwischenmahlzeiten (≥15% vs. < 15% der täglichen Energiezufuhr) und Nährstoffzusammensetzung der Mahlzeiten analysiert.
Ergebnisse:
Die Interview-Teilnehmer waren mittleren Alters (45 ± 10 Jahre), überwiegend weiblich (43%), von niedrigem Bildungsstand (67%), übergewichtig (Körpermasse-Index: 27,4 ± 4,7 kg/m2) und größtenteils Nicht-Raucher (90%). In Ghana-Land wurden vorwiegend 2 Mahlzeiten/d verzehrt (60%); in Ghana-Stadt wurden 3 Mahlzeiten/d am häufigsten eingenommen (45%); jeweils 1/3 in Europa nahmen 1 – 2, 3 oder > 3 Mahlzeiten/d zu sich. Die inter-individuellen Schwankungen der Essenszeiten waren hoch, so dass kein einheitliches tageszeitliches Muster erkennbar war. Die Häufigkeit und die Nährstoffzusammensetzung der Hauptmahlzeiten waren in den Studienzentren ähnlich. Ein Fünftel in Ghana-Land nahm Zwischenmahlzeiten ein; dieser Anteil betrug in Ghana-Stadt 48% und in Europa 53%. Die Kohlenhydrat- und Fettanteile der Zwischenmahlzeiten waren jeweils in Ghana-Land 63% und 25%, in Ghana-Stadt 78% und 12%, und in Europa 73% und 16%.
Schlussfolgerungen:
Ghanaische Migranten in Europa essen insgesamt häufiger und zeigen einen erhöhten Konsum von kohlenhydratreichen Zwischenmahlzeiten im Vergleich zu Erwachsenen in Ghana.